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etztes Update: 29.12.2008

Unsere 32. Tour in die USA im September / Oktober 2008

 

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24.09.2008   Köln - Frankfurt - Philadelphia - Las Vegas
25.09.2008 Las Vegas - Corral Pink Sand Dunes
26.09.2008 Corral Pink Sand Dunes - Windwhistle Campground
27.09.2008 Windwhistle-Campground
28.09.2008 Windwhistle - Big Bend Campground / Moab
29.09.2008 Moab / Fisher Towers
30.09.2008 Moab / Negro Bill Canyon
01.10.2008 Moab / Arches
02.10.2008 Moab - Canyonlands
03.10.2008 Canyonlands /   Elephant Hill Trail / Druide Arch
04.10.2008 Canyonlands - Junction  89 / 12
05.10.2008 Junction -  Zion N.P.
06.10.2008 Zion N.P. / Subway
07.10.2008 Zion N.P. / Hidden Canyon Trail
08.10.2008 Zion N.P. / Kolob Canyons
09.10.2008 Zion N.P. 
10.10.2008 Zion N.P. - Grand Canyon - Kingman
11.10.2008 Kingman - Valley of Fire - Death Valley
12.10.2008 Death Valley / Sanddünen
13.10.2008 Death Valley / Der wirklich tiefste Punkt !
14.10.2008 Death Valley - Las Vegas
15.10.2008 Death Valley / Valley of Fire
16.10.2008 Death Valley / Strip
17.10.2008 Las Vegas - Charlotte - Frankfurt - Köln 
   
 24.09.2008 Köln - Frankfurt - Philadelphia - Las Vegas 

Es ist Mittwoch, der 24.September 2008 und um 4Uhr in der Nacht werden unsere Wecker wacker ihren Dienst verrichten.

Doch um 3Uhr wachen wir schon von selbst auf:  Aufregung? 
Angst, den Flug zu verpassen? 
Senile Bettflucht?

Keine Ahnung, aber auf jeden Fall sind wir trotz des wenigen Schlafes hellwach. Vielleicht ist es ja  die Vorfreude auf unsere nunmehr 32.USA-Tour.

Um 6.00Uhr sitzen wir im Zug Richtung Frankfurt und wir haben den Kölner Hauptbahnhof noch nicht verlassen, da treffen schon mehrere SMS von Freunden ein, die uns eine tolle Reise wünschen. 

Die werden wir bestimmt (hoffentlich!) haben. Um 7.00 Uhr erreichen wir Frankfurt und kurz darauf beziehen wir im Dunstkreis unseres Check-In-Schalters Stellung. Doch der ist im Moment noch nicht besetzt, geht unsere Maschine ja auch erst in gut 4 Stunden.

Nach einer guten Viertel Stunde öffnet der Schalter und schon bildet sich eine kleine Traube von Menschen davor. Wir stellen uns an und stehen bereits nach weniger als fünf Minuten vor dem "Officer" der US-Airways, der uns die für amerikanische Airlines typischen Fragen stellt, z.B. 
warum wir in die USA wollen (Urlaub !), 
wer die Koffer gepackt hat  (na wir!), 
wann wir sie gepackt haben (wir verschweigen, dass wir schon vor drei Wochen damit angefangen haben, die Sachen ganz allmählich zusammen zu tragen) 
und was für elektronische Geräte wir dabei haben (ach ja, was haben wir alles dabei?)

Nach einigen Fragen und passenden Antworten checken wir ein und kurze Zeit später beginnen wir unser „Café – Hopping“ Wir haben so viel Zeit, dass wir von Café zu Café ziehen um die Zeit rumzukriegen.

Irgendwann machen wir uns auf den Weg zum Gate und damit durch die Sicherheitsschleuse. Wir sind erstaunt zu lesen, dass Nagelfeilen wieder im Handgepäck erlaubt sind, allerdings nur, wenn sie nicht länger als 6 cm lang sind.

Anita kommentiert knapp: 
„Sechs Zentimeter Nagelfeile im Hals steckend reichen doch auch schon, oder?"

Ich überlege kurz, auf was sich die sechs Zentimeter wohl beziehen: 
Nur auf die „Klinge“ oder aber die Gesamtlänge? 

Gegen 11.30 Uhr betreten wir den Warteraum. Interessiert beobachten wir ein älteres, offensichtlich amerikanisches Ehepaar. Vielleicht planen sie weiter nach Alaska zu fliegen, denn sie sind mit Pullover und dicker Jacke bekleidet. Kontraststark sitzt neben diesem Paar ein Amerikaner, dessen Ziel eher Florida ist: Mit T-Shirt und kurzer Hose. Doch uns interessieren die Alaskaner. 

Hungrig scheinen sie zu sein: Erst essen sie Vollkorn-Croissant, dann ein Ei und anschließend beißen sie von einer Tafel Schokolade, als wäre es eine Scheibe Brot.

Aber es geht noch weiter: 
Er verzehrt ein Paket Erdnüsse bis er dann ohne Pause zum Nachtisch übergeht, einem Apfel. Weitere Nachspeisen können wir nicht registrieren, weil das Boarding beginnt. Hoffentlich unterzuckert er nicht bis zum Flugzeug. 
Uns wird aber klar, weshalb er so viel Handgepäck mit sich führt.  Offensichtlich ist es eine Speisekammer mit Tragegestell.

Kurz vor 12Uhr  beginnt endlich das Boarding. Unsere Maschine steht auf dem Vorfeld und so fahren wir mit dem Bus zur Boeing.

   

Beim Einsteigen fallen mir wieder ein paar besonders Schlaue auf, die auf dem Gang stehen bleiben, um in aller Ruhe ihr Gepäck über den Sitzen zu verstauen. Warum geht man denn nicht kurz in die Sitzreihe, wartet bis alle anderen Passagiere vorbei sind und räumt dann den Stauraum auf? Einer dieser "Schlauis" bringt es sogar fertig und verstaut sein ganzes Gepäck in einem Stauraum, der gar nicht zu seinen Sitzplätzen gehört. Sein eigener Stauraum bleibt natürlich leer. 

Sehr pünktlich startet die offensichtlich nicht ganz ausgebuchte Maschine Richtung Philadelphia.

 

 

Der Flug vergeht zügig. Meine MPEG-unterstützten Schlafeinheiten werden sporadisch vom Essen- und Getränkeservice  unterbrochen. Nach rund acht Stunden landen wir eine dreiviertel Stunde früher als geplant. Erstmalig rutschen wir bei der Imigration ohne Anstehen durch. Es ist nichts los. Offensichtlich bewahrheitet sich unsere Hoffnung, dass man mit einer amerikanischen Airline schneller durch die Imigration kommt, da im Gegensatz zu einer europäischen Linie natürlich nicht alle Fluggäste durch die Imigration für Gäste müssen.

Zwangsläufig müssen wir anschließend unser Gepäck wieder aufnehmen, es durch den Zoll führen um es anschließend wieder aufzugeben. Ich glaube fast, dass uns die versteckte Kamera beobachtet:

Die lange Schlange der Reisenden, die ihr Gepäck aufgeben wollen, werden aufgeteilt, ob sie nach Vegas oder sonst wo fliegen wollen. Wir Vegas-Reisende gehen links entlang, die anderen hingegen rechts. Beide Schlangen treffen sich dann an der selben Stelle wieder und alle geben ihr Gepäck auf das selbe Band....

Warum vorher die Schlange geteilt wurde entzieht sich unserer Kenntnis.

 

Der Conecting-Flug ist "on time" und während wir im Warteraum auf das Boarding warten spricht mich eine Amerikanern an, was ich doch für einen tollen Rucksack habe und wo es den denn wohl gibt. Sie ist erstaunt und zugleich begeistert als ich berichte, dass "Maxpedition" ein amerikanischer Militärausstatter ist, ich den Rucksack aber in Deutschland kaufen musste, weil er in den Staaten kaum zu bekommen ist.

Pünktlich starten wir zu unserem letzten Flug. Wir haben das Glück, zu zweit eine Dreierbank besetzen zu dürfen und so kann ich auf dem ganzen Flug fast durchgehend schlafen. Vom Essen und Trinken werde ich kaum unterbrochen, da dieser Flug ein Inflight-Cafe Flug ist, d.h. im Klartext, dass es nichts umsonst gibt und jedes Getränk und jeder Snack bezahlt werden muss.

Das haben wir auf einer amerikanischen Airline auch noch nie erlebt.

Rund eine halbe Stunde früher als geplant landen wir in Vegas.

 

   

Ziemlich schnell picken wir unser Gepäck auf. Auch der Shuttle zum Autovermieter wartet quasi schon vor der Tür. Selten haben wir einen solchen reibungslosen Ablauf erlebt.

Da wir uns vorher als elitäre Express-Kunden bei Dollar registriert haben, können wir an der Schlange der Wartenden vorbei direkt zum Express-Schalter gehen. 

Dumm nur, dass es heute keine Schlange gibt, an der wir vorbei dürften. Vielmehr steht kein einziger Wartender an den vielen Schaltern, so dass wir als "elitärer Express-Kunde" überhaupt keinen Vorteil haben. Der Ablauf am Express-Counter geht aber in der Tat flott und so dürfen wir uns nach ca. drei Minuten ein Cabrio aus dem Pool der Cabrios heraussuchen. 
Zur Wahl stehen fünf Cabrios, alle Chrylser-Sebring....und alle weiß!

Wir suchen uns einen aus, der nicht nagelneu ist (wir haben die Erfahrung gemacht, dass nagelneue Fahrzeuge manchmal noch unentdeckte Defekte haben) und der auch schon ein  paar „Dellen“ hat. Sollte also eine neue hinzukommen ist das nicht so tragisch.

Allerdings hat er schon 37.000 Meilen auf dem Buckel. Einen Mietwagen mit so vielen Meilen auf dem Buckel hatten wir noch nie! 
Wichtig ist uns, dass  der Schutzmechanismus im Kofferraum funktioniert, der dafür sorgt, dass keine Utensilien in das sich elektrisch zusammenklappende und im Kofferraum verschwindende Dach geraten. Und der scheint zu funktionieren.

Mittlerweile ist es 21.30 Uhr als wir den Hof von Dollar verlassen. Vorbei über den Strip versorgen wir uns bei McDonald kurz mit einem Drink.   

   

Kurz darauf rollen wir auf den Parkplatz unseres üblichen Best Western McCarran Inn und checken sogleich ein.  Wir erhalten ein behindertengerechtes Zimmer, vielleicht war meine von der Erkältung gezeichnete rote Nase ausschlaggebend, uns dieses Zimmer zu geben.

In diesem Flügel des Hotels hatten wir erst einmal ein Zimmer und offensichtlich hat gerade erst eine Renovierung stattgefunden: Neue Duschvorhänge, alles blitzblank! 

   

 

Und nunmehr sind die Zimmer mit einem Strom-Spar-System ausgestattet. Wir stecken unsere elektronische Karte in einen Slot am Eingang und schon funktioniert das Licht und die Klimaanlage. Nehmen wir die Karte raus, erlischt nach 30 Sekunden Helligkeit und Kühle.

Leider ist dem Stromsparen auch die Kaffeemaschine zum Opfer gefallen.

Wir sind beide ziemlich platt und da wir im Moment kaum etwas umräumen können schlafen wir schon um 11Uhr tief und fest.

 

 

   
25.09.2008

Las Vegas - Corral Pink Sand Dunes

Noch bevor unsere Wecker um 5.00 Uhr klingeln werden sind wir schn wach und im Bad. Kurz nach 6.00 Uhr gibt es unser bereits bekanntes „Beste Frühstück der Welt“.  Das für amerikanische Verhältnisse recht ordentliche Angebot ist zu unserer Überraschung sogar noch ergänzt worden:

Nunmehr steht ein Waffeleisen sowie ein Teig-Portionierer in der kleinen Küche. Das müssen wir natürlich ausprobieren.

Wir zapfen also einen Becher Teig ab, befüllen damit das Waffeleisen und schließen es. 
Diese Maschine fängt laut an zu piepen bis wir das Waffeleisen um 180 Grad drehen. 
Nach genau 2,5 Minuten  drehen wir das Eisen noch einmal um weitere 180 Grad und entnehmen der Maschine eine Waffel. Alles ist amerikanisch: 

 

 

Die Waffel hat ein King-Size-Format und am Waffeleisen sind viele Hinweise, 
- dass es heiß ist, 
- dass man sich leicht verbrennen kann und 
- dass Jugendliche unter 16 Jahren das Gerät nur unter Beaufsichtigung eines Erwachsenen bedienen dürfen.

Es fehlt nur noch der Hinweis, dass es auch für Katzen gefährlich sein kann, sich auf das Waffeleisen zu legen, analog zu dem bekannten Fall, wonach ein Amerikaner vor vielen Jahren den Hersteller einer Mikrowelle erfolgreich verklagt hat, weil dieser am Gerät nicht darauf hingewiesen hat, dass es für Katzen lebensgefährlich ist, in einer eingeschalteten Mikrowelle  zu sitzen.

Wir hingegen genießen die leckere, wenn auch viel zu mächtige kulinarische Variante und fahren schon bald Richtung Storage.

 

Der kleine Kofferraum unseres Cabrios verlangt logistische Meisterleistungen aber dennoch gelingt es uns, die Taschen im Auto unterzubringen. Die nächsten zwei Stunden gehören dem Räumen im Storage: Unsere große Kühlbox wird mit einem langen Ablaufschlauch ausgestattet, so dass wir sie zum Entleeren des Wassers nicht aus dem Auto „herausbauen“ müssen und alle Utensilien werden auf Brauchbarkeit, Notwendigkeit oder Größe(!) hin untersucht. Irgendwann ist alles verstaut und insgesamt haben sich unsere Befürchtungen, dass der Platz nicht reicht, zum Glück nicht bestätigt.

   

Wir bezahlen noch schnell den Storage für das nächste Jahr. Der Betrag ist bald fällig und wir wollen es vermeiden, irgendwann einmal vor einem ausgeräumten und versteigerten Storage zu stehen!

Auf dem weiteren Weg  fahren wir noch mal im Best Western vorbei, um unsere beiden vergessenen Jacken  ;-) abzuholen.

Aber auch die wirken sich kaum negativ auf unseren Platz im Auto aus.

 

   
Unser erster Stopp ist mal wieder der Wal-Mart in St.George, wo wir unsere Vorräte auffüllen. Diesmal jedoch anders als sonst:

Aus Platzgründen können wir nur „Just in Time“ einkaufen. 

Getränke und Essen nur in den Mengen, die in den nächsten ein bis zwei Tagen verbraucht werden können und die sich auch gut verstauen lassen.

   
Wir entscheiden uns auf dem weiteren Weg für die landschaftlich schönere Strecke durch den Zion und kommen gegen 16:45Uhr  Uhr auf dem Campground in den Corral Pink Sand Dunes an. 
   
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Wir hatten hier ausnahmsweise mal einen Campground reserviert, da nicht abzusehen war, wann wir den Campingplatz erreichen werden. Im Allgemeinen ist der Campground  gut besucht und oft sogar ausgebucht; doch heute sind noch viele Sites frei.

Während ich mich etwas wehleidig meiner Erkältung hingebe schmeißt Anita den Grill an. 
In der Abenddämmerung genießen wir unser BBQ.

 

   
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Wir sind angenehm über die Temperaturen erstaunt, hatten wir doch mit wesentlich weniger Graden gerechnet. 

Aber mit 18 Grad ist es im Zelt sehr angenehm und daher es ist noch nicht einmal notwendig, die Schlafsäcke bis zum Kinn zu schließen. 

Es liegt sich auch recht bequem, obwohl wir -schon wieder aus Platzgründen- dünnere Schlafsäcke mitgenommen haben als sonst und uns auch nur für eine (!) Isomatte entschieden haben.

Allerdings steht das Zelt heute auf feinstem Sand. Mal sehen, was wir nach den nächsten Nächten auf den anderen Campgrounds sagen werden.  

So long und gute Nacht !

 

 

   
26.09.2008

Coral Pink Sand Dunes - Windwhistle Campground

   

Unsere Wecker stehen auf 5.00 Uhr aber um 4.00 Uhr sind wir schon wieder ausgeschlafen. Heute Nacht hat es zwischendurch einmal geregnet aber das Zelt scheint trocken zu sein. Auf dem Campground, auf dem sonst viel Leben ist, vernimmt man jetzt kein einziges Geräusch. Unser Vorhaben, bereits sehr früh weiter zu fahren, verschieben wir, weil wir keinen Krach machen wollen.

Um fünf Uhr reicht es uns dann aber doch und wir fangen vorsichtig und leise an, unsere Bebauung von innen nach außen abzutragen.

Um sechs Uhr ist alles verstaut und wir nach einem Gang durch die guten sanitären Anlagen des Campingplatzes frisch gestylt.

Wir rollen so leise es geht „oben ohne“ vom Platz: Um die Taschen gut zu verstauen haben wir das Dach runter gefahren und um unnötigen Krach zu vermeiden gleich unten gelassen.

Trotz der Herrgottsfrühe und dank der guten Heizung des Autos ist es angenehm, offen durch die Dunkelheit zu sausen.

Unsere erste Station ist das ca. 15 Meilen entfernte Golden Hill-Restaurant, wo es natürlich wieder unsere  >Scones< gibt. Aber wir entdecken auch Neues: 
1. Es gibt heute ein recht gut sortiertes Frühstücksbuffet mit den üblichen amerikanischen, herzhaften Zutaten und 
2. unsere Scones sind kleiner als früher. - Dafür bekommen wir gleich drei.

Um 8.00 Uhr verlassen wir das Restaurant und gehen den „Fahrtag“ an. Unser Ziel ist der Windwhistle Campground in der Nähe von Canyonlands und zwischen hier und dort trennen uns noch ca. 300 Meilen.

   
Wir kommen an der Paria Ranger Station vorbei und schauen mal kurz hinein. 

Es ist wenige Minuten nach 9.00Uhr, so dass die Verlosung der begehrten Permits für die Wave schon vorbei ist. Doch das ist heute gar nicht unser Ziel.
   
   
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Wir werden förmlich erschlagen von der Masse an Autos und Permit-Suchenden. Wir hatten schon gehört, dass der Andrang nach den Genehmigungen, in dieses herrliches Gebiet reinwandern zu dürfen, in den letzten Jahren rapide angestiegen ist, doch mit so vielen Losteilnehmern hatten wir nicht gerechnet.

Es kommen uns einige strahlende und viele lange Gesichter entgegen. 

Ich erwähne besser nicht, dass wir aufgrund ungewöhnlichen Glücks bereits mehr als ein halbes Dutzend Mal dort waren. Egal ob wir es über die Lotterie vor Ort oder über das Internet versucht haben, jedes Mal war unser Versuch vom Erfolg gekrönt.

Fairerweise muss ich erwähnen, dass der Andrang früher auch nicht so groß war wie heute, vielleicht,  weil die Wave noch nicht so bekannt war.

Wir haben vor ein paar Jahren sogar schon einmal am Nachmittag eine Permit für den nächsten Tag bekommen.

Doch jetzt zeigt eine Liste, an welchen Tagen wie viele Losteilnehmer auf die wenigen Permits gehofft hatten, gestern waren es sogar über 100(!)

 

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! In Page fahren wir den Wal-Mart an um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. 

Unterwegs entdecken wir auf der "98" einen passenden Meilenstein für unser Foto. 
(Eigentlich ist es aber der Meilenstein 320)

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Am Monument Valley schaffen wir er zum zweiten Mal in unserer USA-Südwest-Karriere, vorbei zu fahren, ohne eine Runde durch das Valley zu drehen. 
Zumindest aber am Eingangsschild wird kurz gestoppt.
   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Und auch an meiner geliebten langen Straße komme ich nicht vorbei, ohne "mal kurz" anzuhalten.
   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! An der Cow Canyon Trading Post müssen wir natürlich auch wieder stoppen, um zum wieder Bilder von der alten Tankstelle zu machen. 

Das ist auch schon Tradition.

 
   

Gegen 16.30 Uhr erreichen wir den Windwhistle-Campground und bauen schnell das Zelt auf. 

Diesmal verstecke ich mich nicht hinter meiner Erkältung um mich vom Grillen zu drücken, stattdessen tippe ich in die Tasten, während Anita den Grill anschmeißt.

 

Mein Tippen wird immer wieder durch eine Vielzahl von Insekten gestört. 

Im Augenwinkel beobachte ich immer wieder die Wespenfalle in der Nähe unseres Tisches, in der bestimmt eine dreistellige Zahl von "Fliegern" um ihr Leben ringen oder bereits aufgegeben haben.  

 

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Zum BBQ gibt es Filet Mignon in der Variante „Beef wrap with Bacon“ und Anita hat Eye-Rounds (runde Steaks). 

Als Beigabe gibt es gefüllte Paprika und Champignons. 

Der Wahlkampf hat zugeschlagen: Von mindestens vier Campsites aus hören wir lautstark die Übertragung der Wahlreden zu den Präsidentschaftswahlen. Gegen 19.00Uhr verabschieden sich die Kandidaten mit „Good Night“. 

Das ist ein gutes Stichwort.  

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Der weitere Verlauf des Abends zeichnet sich durch frühes Zubettgehen und mehrmaligem Aufwachen aus: Unsere Nachbarsite wurde von vier Amerikanern in Beschlag genommen, denen die Bedeutung der „Quiet Hours“, auf die auf jedem Campground sonst akribisch geachtet wird, nicht bekannt ist. Sie reden lautstark in den typisch amerikanischen sonoren Tonlagen und hören dazu Musik.
 Gute Musik, aber um diese Zeit eindeutig zu laut.

Nach mehrmaligem lautem Gähnen steigen sie um 11 Uhr endlich in die Schlafsäcke und damit verschallt auch ihre Mucke. Im Nachhinein überlegen wir, ob sie denn aus einem Bundesstaat kommen, der statt der Mountain-Time die Pacific-Time hat und sie deswegen statt bis 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr „Party gemacht“ haben.

 
27.09.2008

Windwhistle-Campground

   
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Gegen 6.30 Uhr schlüpfen wir aus unseren Schlafsäcken. Aus den bereits bekannten Platzproblemen haben wir diesmal statt unserer großen und dicken „King-Size-Super-Sleeping-Bags“, die zusammengerollt einen Umfang wie eine Mülltonne haben (natürlich ohne uns drin!!!) wesentlich kleinere Hi-Tec-Schlafsäcke mitgenommen. Ihnen fehlt es an der Gemütlichkeit aber dafür sind sie weniger als halb so groß und in ihrer Isolationswirkung den „Tonnen“ weit überlegen. 
Obwohl wir keine große Isolation benötigen, denn mit etwa 15 Grad sind die Nächte bisher deutlich wärmer als gedacht und so liegen  wir mehr auf als in den "Isolationen".

Wir kommen auf das Aufstehen zurück: Mit angemessener aber nicht übertriebener Lautlosigkeit verrichten wir alles, was morgens so notwendig ist. Das Bepacken unseres Autos erfordert es gelegentlich, das Dach hoch- und herunterzufahren, und da alles elektrisch geht ist es nicht möglich, gänzlich auf Geräusche zu verzichten.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch unsere amerikanischen Nachbarn zwangsläufig bereits um diese Zeit wach sind ;-)

Gegen 7.00 Uhr rollen wir vom Campground in Richtung Canyonlands. 

Beim Eintritt in den Nationalpark gegen 9.00 Uhr stellen wir erstaunt fest, dass es  auf dem Campground diesmal sogar noch freie Sites geben würde. Zweimal bereits haben wir hier in der Vergangenheit vergeblich versucht, für uns und unser Zelt Asyl zu finden.

Unsere erste Station ist das Visitor Center, wo ich die CD-Ecke stürme um nach neuer Hintergrund-Musik für unsere zukünftigen Diashows zu suchen. Ich werde sogar fündig. 

Anita füllt währenddessen ihren National Park-Pass mit einem weiteren „I was here“ Stempel auf. Beim Ranger erkundigen wir uns nach den Weg-Konditionen, insbesondere ob wir zum Elephant-Hill-Trailhead überhaupt mit unserem Auto gelangen können, was er uns zum Glück bestätigt. Sogleich stattet er uns noch mit Info- und Kartenmaterial aus.

Nachdem Pässe gefüllt und Geldbörsen geleert sind führt uns der Weg mit dem Auto zum Elephant-Hill-Trailhead. 

Wir wollen gar nicht den Elephant-Trail laufen sondern uns vielmehr an den waghalsigen Fahrmanövern der Jeeper erfreuen, die den Elephant Hill bewältigen wollen.

 

Der Elephant Hill ist unter Off-Roadern, also jenen Verrückten, die ihre Autos lieber weit ab von Straße durch das Gelände manövrieren, als Inbegriff des Geländefahrens bekannt. Zu meiner aktiven Off-Road-Zeit, als ich mit meinem kleinen Jeep im Allradgang die Bordsteine der Großstadt gemeistert habe (es gab aber auch andere, in der Tat waghalsige Manöver im echten Gelände) war es immer mein Traum, einmal den Elephant Hill zu fahren. Bilder in einschlägigen Magazinen zeigten mir allerdings, dass die Anforderungen dieses Trails das Leistungsvermögen von mir und meinem Auto bei weitem übersteigt.
Nun aber komme ich diesem Traum zumindest visuell ein wenig näher. Wir halten am Trailhead und die Straße splittet sich in den Teil für „normale“ Fahrer (Parkplatz) und in den für die echten „Off Roader“.
Ein Schild am Eingang des Trails warnt die Wagemutigen und ermahnt sie, den Trail zunächst zu Fuß abzuschreiten bevor man mit seinem Gerät in die Sektion einsteigt.
Wir halten uns an die Anweisung und schreiten den Trail ab, auch wenn wir ihn definitiv weder mit unserem Cabrio noch mit einem normalen Allradler befahren werden. Der Weg steigt steil an und erwartungsgemäß ist der Weg weder asphaltiert noch befestigt. Einige Stufen gilt es zu überwinden,  Löcher geschickt zu umlaufen und gelegentlich stellt sich ein nackter Fels in den Weg. 

   
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Nachdem wir den ersten Anstieg bezwungen haben überkommt mich eine große Portion Ernüchterung: Dieser erste Abschnitt fordert bei Weitem nicht das fahrerische Können, was ich vermutet habe. Ganz klar ist, dass man diese Sektion mit einem normalen Geländewagen von der Stange ohne Schäden kaum bezwingen kann und einige Stellen erfordern tatsächlich Erfahrung und fahrerisches Können. Aber ohne Arroganz glaube ich, dass wir am White Rim Trail in Canyonlands oder im Arches auf dem Weg zum Tower Arch einige nicht weniger anspruchsvolle Stellen meistern mussten. Vielleicht nicht so geballt auf engstem Raum wie hier.

Wir vermuten, dass die Passagen im weiteren Verlauf des Trails anspruchsvoller werden und gehen noch ein gutes Stück den Trail entlang. Doch auch hier finden wir nichts, was uns ernsthaft erschrecken würde.

Außerdem fehlt dieser Strecke das Wichtigste überhaupt: Die Off-Roader mit ihren Geländewagen.

Wir kehren also um zur ersten Anhöhe, um das Ankommen der ersten Jeeper auf keinen Fall zu versäumen. Wir haben  einen phantastischen Blick in der Anhöhe und damit eine hervorragende Übersicht, wenn die ersten Jeeps anrollen.

Anita und ich verständigen uns über ein Frühwarnsystem:  Sobald der erste von uns am Horizont die ankommende Kriegsmaschinerie entdeckt, informiert er den anderen und sofort beziehen wir mit unserem Foto- und Videoequipment in den ausgespähten Sektionen Stellung.

Wir verharren eine Stunde und 48 Minuten auf unserem Hochsitz und in dieser Zeit kommen etwa ein Dutzend Fahrzeuge an: Limousinen, Cabrios, Vans und auch Geländewagen für die Stadt.

Was aber in aller Konsequenz ausbleibt ist ein richtiger Geländewagen, der im Entferntesten für den Elephant-Hill präpariert ist, z.B. höher gelegt, breite Schluffen, keine Türen und mit Fahrern und Fahrerinnen besetzt, die sofort das Abenteuer der Camel-Trophy und den Geist des nackten Überlebens in der amerikanischen Wildnis ausstrahlen.

Wir werden immer nervöser, genau genommen: ich werde immer nervöser. Anita nimmt die Situation mit Gelassenheit, ich mit Zorn: Wir haben uns extra den Samstag für diesen Trip ausgesucht um das unendliche Anstehen der Jeeper, bis sie endlich in den Trail reinfahren dürfen, mit erleben zu können. Und was tut sich? Nix, absolut nix !

Enttäuscht verlassen wir unseren Aussichtspunkt, ohne auch nur ein Bit Off-Road-Abenteuer in digitales Bild umgewandelt zu haben. 

ANKLICKEN zum Vergrößern Wir fahren zurück und kurz bevor wir die Hauptstraße erreichen begegnen wir einem Jeep, der einen Hauch von „durch die Hölle wollen“ versprüht. Wir ignorieren ihn!

Einige Meilen später suchen wir uns einen netten Picknickplatz und vergnügen uns an Obst und Joghurt. Nach kurzer Zeit fahren wir Richtung Ausgang und verlassen den National Park. Unmittelbar hinter dem Ausgang geht es links zur Needles Outpost, wo wir bereits vor einigen  Jahren mal getankt haben. Mir ist dieser Stopp sehr präsent, weil mir beim Bezahlen in der Tankstelle das ungewöhnlich gut sortierte Filmangebot aufgefallen ist. Obwohl die meisten Geschäfte der USA in der Regel nur ein  sehr eingeschränktes Angebot an Diafilmen bietet, gab es hier Diafilme in den unterschiedlichsten Empfindlichkeiten. Sogar spezielles Profi-Material lag in den Fächern. Darauf angesprochen sagte mir die Dame an der Theke, dass dies Restbestände seien, weil sie und ihr Mann früher beruflich fotografiert haben.

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Heute hingegen lungern wir nur auf dem Außengelände um und was uns hier auffällt, verschlägt uns fast die Sprache: 

1 Gallone Sprit kosten hier $6, das schlägt sogar den Preis im Death Valley im letzten Jahr mit 5,25$.

Zum Glück müssen wir nicht tanken.  

 

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Wir fahren auf dem Rückweg über eine Backcountry Road nach Monticello, die uns eine Vielzahl neuer Eindrücke vermittelt. Je höher die Straße führt, desto farbiger werden die Wälder. 

Der erste Hauch vom "Indian Summer" lässt sich erahnen.

In Monticello kaufen wir noch Grillgut ein. 

Diesmal gibt es Steaks, wieder mit Paprika und Champignons. 

 

   
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Alles mundet vorzüglich und nachdem alles gegessen und gesäubert  ist geht es noch mal zum  Needles Overlook, den wir heute ganz für uns allein haben. 

Vermutlich wissen alle Amerikaner und Touristen, wie windig es heute hier ist und meiden deshalb diesen Ort. 

Uns weht es fast weg!! Nach einigen schönen Fotos geht es zurück  zum Campground, wo auch schon recht bald Schlafsack und Zelt auf uns warten.

Übrigens sind unsere lautstarken  und die Zeitzone nicht beherrschenden Nachbarn fort. Stattdessen haben wir jetzt drei Biker. Gespannt  beobachte ich, wie sie am späten Abend ihre Cross-Maschinen  geschickt auf die Ladefläche ihres Pickups fahren.

28.09.2008 Windwhistle - Big Bend Campground / Moab

Um 6.00Uhr stehen wir auf und beginnen mit dem Zeltabbau. 

Eine Stunde später verlassen wir bepackt und gestylt (mehr oder weniger) den Windwhistle Campground in Richtung des etwa 65 Meilen entfernten Moab, wo wir uns sofort nach einer Campsite auf der Big Bend Recreation Area direkt neben dem Colorado umsehen.

Von Micha und Anja, zwei ebenso wie wir vom USA-Virus Infizierten, die wir vor einiger Zeit nach fast zweijährigen Mailwechsel über unsere Homepage nun  endlich persönlich kennen lernen konnten, hatten  wir den Hinweis auf den Campground bei den Fisher Towers erhalten. Leider ist uns erst jetzt eingefallen, dass wir sie nicht gefragt hatten, ob der gut zwei Meilen lange Weg von der 128 bis zum Campground  mit einem normalen PKW überhaupt zu befahren ist oder ein SUV notwendig ist.

Also quartieren wir uns auf dem Big Bend ein, wo gerade eine herrliche Site frei wird. Die Site ist komplett eingewachsen, so dass unser Zelt genau in die Nische passt. Außerdem führt von der Site ein kleiner zugewachsener Weg auf ein niedriger gelegenes Plateau, das einen traumhaften Blick auf den Colorado zulässt und mit dem majestätisch aufsteigenden Canyon eine Bilderbuchkulisse bildet.

Wir entschließen uns, diese Site zu entern und hier auch die Fotos für unsere Postkarten und unser Logo für diese Tour zu „shooten“.

Wir schwanken zunächst zwischen Frühstück bei Dennys und Zeltaufbau auf der Site und entscheiden uns letztlich für die Arbeit. Das Zelt ist schnell aufgebaut, verlangt jedoch etwas Akrobatik von uns, um uns zwischen Zelt und Botanik durchzuschlängeln. Wir planen, zwei Tage hierzu bleiben und bezahlen die Zeche (derzeit 2 x $12) an der Selfregistration bevor wir uns zu unserem Hike zum Corona Arch aufmachen. 

Kurz hinter Moab in südliche Richtung geht es links ab in die Potash-Road. Genau nach 10 Meilen befindet sich auf der rechten Seite ein kleiner Parkplatz, der gleichzeitig der Trailhead zum Corona-Arch ist. 

Wir sind den Trail bereits vor ein paar Jahren einmal  gelaufen. Da wir aber derzeit noch auf der Suche nach einem Motiv für unsere diesjährige Weihnachtskarte sind ist uns dieser Arch noch einmal in den Sinn gekommen.

Nachdem wir uns und unser Gepäck fertig gemacht haben geht es los zu diesem 1,5 Meilen-Hike (eine Richtung), der genau genommen wenig anspruchsvoll ist und eher zur Kategorie „Easy Walk“ zu zählen ist. 

Nur die ersten 100 Meter haben es etwas in sich, geht der Trail doch gleich sehr steil nach oben.  

 

Kurz darauf überquert man eine Bahnlinie, die ich früher immer als stillgelegt eingeordnet hatte. Tatsächlich soll sie wohl einmal wöchentlich befahren sein, wie ich mal gelesen habe. 

Wir haben allerdings bei all unseren Besuchen weder Zug noch Wagons darauf gesehen.

   
ANKLICKEN zum Vergrößern Nach dem Überschreiten der Bahnlinie gelangt man recht zügig über ein großes Felsplateau. Der Arch zeigt sich bereits in der Ferne und lässt seine Größe und Mächtigkeit schon erahnen. Vorgelagert ist der Bow Tie Arch, ein großes Loch hoch oben in der Felswand. 
Darunter wachsen  verschiedene Pflanzen, die sich von dem herab laufenden Wasser  ernähren. Über eine kleine Eisenleiter und einem mehrere Meter langen Stahlseil nähern wir uns Loch und Arch. Trotz der Eingangs erwähnten „Anspruchslosigkeit“ des Trails trägt sie brennende Sonne dazu bei, dass der Hike doch einen gewissen Schwierigkeitsgrad hat. 
Im Schatten pausieren wir ein paar Minuten, bevor es zum letzten Abschnitt geht. 
   
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Unter dem Arch entspannt sich eine Gruppe von Jugendlichen, die krampfhaft versuchen, eine Aufnahme mit Selbstauslöser zu machen. Doch so sehr sie sich bemühen, wenn die Kamera auslöst, ist  das Mädel unter dem Grölen der anderen noch auf dem Weg zur Gruppe.

Gerne biete ich meine Hilfe an und fotografiere die komplette Gruppe. Nicht ganz uneigennützig, denn hier in den USA ist es üblich, dass man sich sofort revanchiert. Und so dauert es nicht lange, bis wir fotografiert werden.

Der große Vorteil dieses "We were here"-Fotos ist, die gigantische Größe des Arches im Vergleich zu uns überhaupt annähernd erfassen zu können.

Nebenher erzählt der "Shooter", dass er schon mal in Berlin war. Mit Köln weiß er nichts anzufangen   ;-(

Die Gruppe verabschiedet sich recht bald und wir haben den Arch einige Zeit für uns allein, um ihn ausgiebig zu fotografieren, von vorne, von hinten, von der Seite und von unten. 

Nur von oben klappt natürlich nicht. 

Er hat eine Spannweite von 43 Metern und eine Gesamthöhe von über 30 Metern. Er ist so groß, dass sogar ein kleines Flugzeug hindurch fliegen kann, wie wir mal auf einem Foto sehen konnten.

Zu uns gesellt sich ein weiteres Pärchen mit Hund und irgendwann haben wir den Bogen „ausfotografiert“. Wir begeben uns langsam auf den Rückweg. 

Während Anita weiter unten am Bow Tie Arch vorbei geht, fotografiere ich ihn noch einmal aus nächster Nähe.

 

   

Auf dem Rückweg widerfährt uns eine Situation, die wir nicht ganz einzuschätzen wissen: 
Drei Amerikaner posieren vor dem Arch im fernen Hintergrund. Aufgrund unseres Gespräches erkennen sie vermutlich, dass wir Deutsche sind. Einer der Amerikaner, der ein Deutsch beeinflusstes Amerikanisch spricht, betont im Umgang mit seinen Freunden sehr überbetont „das ist phantastisch“ und „Jawoll!“. 
Wir sind ein wenig verunsichert, ob er uns provozieren will oder nur unmissverständlich zeigen möchte, dass er Deutsch kann. Das ist in all den Jahren für uns erstmalig eine Situation, in der wir uns unbehaglich fühlen und sie nicht einzuordnen wissen.  
Ob es nun richtig ist, nicht drauf zu reagieren, werden wir wohl nie erfahren.  Auf jeden Fall gelangen wir wohl erhalten aber etwas nachdenklich am Auto an und vergnügen uns aufgrund der „netten“ Temperaturen von über 35 Grad an den kalten Getränken in der Kühlbox.

   

Wir fahren zurück über Moab, wo wir unsere BBQ-Vorräte  auffüllen. Im City-Market entdecken wir eine One-Hour-Photo-Maschine, so dass wir beschließen, unsere Fotos für die Postkarten mit dem TripleC-Logo noch einmal vernünftig durchzuführen.

Auf dem Campground rangiere ich den Wagen so lange auf dem kleinen Platz hin und her, bis das Setting passt. Dank der neuen Kamera und einer programmierbaren Fernbedienung schießt die Kamera im zehnsekündigen Abstand Foto für Foto.

Nach rund 50 Fotos beenden wir das Shooting und einigen uns auf ein Bild. Da wir diesmal aus den bereits häufiger erwähnten Platzgründen nicht Anitas großes Laptop sondern nur meinen kleinen EEE-PC mitgenommen haben, entfällt die Bearbeitung des Bildes. 

   
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Nach dem geschmackvollen Grillen geht es zum Sunset in den vom Campground ca. 10 Meilen entfernten Arches N.P.

Auf dem Weg dorthin beginnt es zu regnen und uns fällt ein, dass wir unser Vorzelt nicht geschlossen haben. Trotzdem kehren wir voller Optimismus nicht um. 
Wenn die Sonne langsam tiefer geht und die Zeit etwas knapp wird, kommt einem auch ein überschaubarer Nationalpark wie der Arches unendlich groß vor. Nach ca. neun Meilen biegen wir rechts in die Straße, die zur Windows-Sektion führt, ab und halten in der Nähe des Ham-Rocks. Von hier aus hat man einen schönen Blick über das Tal und verschiedene Skulpturen zeichnen sich malerisch am Horizont ab. Insbesondere der Balanced Rock wirft eine beeindruckende und skurrile Silhouette vor dem langsam im Rot versinkenden Abendhimmel.  
Es geht zurück zum City-Market, wo wir an der One-Hour-Photo-Station unsere Bilder drucken lassen wollen. Der Mitarbeiter weist uns darauf hin, dass das Labor „closed“ ist, aber wir können unsere Bilder trotzdem an der Maschine bearbeiten und werden die Bilder dann morgen abholen. An der Maschine entdecken wir die Möglichkeit Grußkarten erstellen zu lassen und so gibt es nun „Happy Halloween“-Karten. Zwar dauert es noch einen Monat bis Halloween, aber die Alternativen „Merry Christmas“ und Kondolenzbriefe sind noch deplatzierter. 

Auf dem Rückweg zum Campground müssen wir feststellen, dass es hier in der Gegend offensichtlich deutlich stärker geregnet haben muss als im Arches. Auf den letzten Metern zum Campground entdecken wir große Pfützen und Böses schwant uns.

Tatsächlich: Auf dem Campground muss es wohl geschüttet haben: Der Boden im Vorzelt ist pitschnass, um das Zelt herum steht Wasser und die Plane unter dem Zelt ist stark gewässert.   
Mit Schuhen und nackten Füßen schieben wir die Flut von der Plane nach und verziehen uns in das Zelt.  
Obwohl kein Tropfen Wasser in das Zelt gelangt ist, fühlt sich innen alles klamm an und macht die Nacht ungemütlich. Hoffen wir, dass sich das Wetter ändert und morgen wieder die Sonne scheint. Die Vorzeichen sind gut: Es ist ein kristallklarer Nachthimmel mit Milliarden von Sternen, wie man ihn Zuhause nicht zu sehen bekommt.

   
29.09.2008

 Moab / Fisher Towers

Heute steht ein Hike zu den Fisher Towers an, auf die uns Micha und Anja hingewiesen haben. Da wir ja nicht wissen, ob wir mit unserem Auto bis zum Trailhead gelangen planen wir folgende Strategie:

Kommen wir mit dem Wagen nicht zum Trailhead, kehren wir um und erhiken den in der Nähe befindlichen Negro Bill Canyon. 
Gelangen wir jedoch zum Trailhead, dann steht der Negro Bill Canyon eben erst morgen auf der To-Hike-Liste.

Wir befahren vom Campground aus die 128 bis zum Meilenposten 21, von wo aus eine „Dirty Road“ zum Campground und Trailhead führt.

Wir sind uns mit der Befahrbarkeit unsicher,  weil wir unter dem Terminus „Dirty Road“ schon die tollsten Straßen vorgefunden haben: 
von einer nicht befestigten aber ansonsten gut zu befahrenden Straße bis hin zu Feldwegen mit tiefen Ausspülungen und sandigen Passagen.

Doch hier treffen wir zum Glück Ersteres an: Die gut zwei Meilen lange „Dirty Road“ ist zwar staubig aber auch mit unserem Wagen hervorragend zu befahren.

   
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Nach wenigen Minuten stehen wir am Trailhead und wundern uns etwas, dass bereits jetzt um  8.00 Uhr fünf weitere Fahrzeuge hier parken. Der Campground in Sichtweite hingegen ist bis auf ein Zelt menschenleer.

Übrigens an dieser Stelle einen Dank an Micha und Anja: Der Campground  ist tatsächlich ein absolutes Highlight und wir werden ihn garantiert zu einem späteren Zeitpunkt nutzen!

Doch jetzt ist erstmal der Hike angesagt.

Vom Parkplatz aus geht es rechts in Richtung der Fisher Towers. Der Trail soll eine Länge von 2,1 Meilen haben. Am Trailhead lesen wir, dass eine Leiter beim Meilenstand 1,5 durch Unwetter unpassierbar ist. Handschriftlich ergänzt wurde dies mit dem Hinweis, dass die Leiter mittlerweile gar nicht mehr existiert. Somit wird unser Hike voraussichtlich nach 1,5 Meilen, am sog. "Base of the Titan" enden, also am Fuß des Titanen, einem riesigen Monolithen.

   
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Doch der Reihe nach: 

Der Weg fällt vom Parkplatz aus zunächst steil über angelegte Treppen ab. Das besagt natürlich, dass wir diese zur späteren Stunde auch wieder hoch laufen müssen.

Danach verläuft er weiter nach links auf einer Felskante, um noch weiter abwärts zu führen. Der ganze Weg verläuft tendenziell in einer großen Linkskurve.

Nach einiger Zeit vernehmen wir Stimmen, die weder uns gehören noch von hinter uns zu kommen scheinen. 

Sie lassen uns nach oben blicken und nun erkennen wir die Quelle: 

Hoch oben auf der höchsten Zinne erstürmen einige Kletterer den Gipfel. Es ist faszinierend mit anzusehen, wie sich einer auf den anderen verlässt und sich gleichzeitig jeder in die Verantwortung des anderen begibt. Mir rutscht der Spruch raus: 

„Eine verdammt schlechte Tour,  wenn die Ehefrau gerade erfahren hat, dass der gut versicherte Ehemann ein Verhältnis mit ihrer besten Freundin hat...“

 

   

Der Weg verläuft weiter in der beschriebenen Linkskurve, nun stetig nach oben.

Allmählich erblicken wir vor uns die Fishers Towers, ein großer, in zwei aufragende Felsen gespaltener Fels. 

Eine Rechtskurve folgt und zur unserer linken Seite zeigen die Towers ihre mächtige Größe. Wir folgen dem Weg weiter und am Ende der Fishers Towers macht der Weg einen Schwenk um fast 180 Grad, so dass die Towers nunmehr zu unserer linken Seite verweilen. 

Und an dieser Stelle taucht auch der Titan auf, ein mächtiger, einzeln stehender Fels, der zumindest aus dieser Perspektive die anderen Felsen weit zu überragen scheint.

Die großen Felsen spenden uns immer wieder kühlenden Schatten und so steht der Hike im Wechselbad zwischen brennender Sonne, die allmählich hinter dem Gebirgszug auftaucht und kühlem, fast schon etwas kalten Schatten.

   

Nach weiteren 100 Metern endet der Weg für uns zunächst zwangsläufig. Zwei große, mit farbigem Band markierte Steine, zeigen uns, dass hier die für den weiteren Weg notwendige Leiter angebracht ist, bzw. einmal angebracht war.

Vor einiger Zeit haben uns zwei Hiker überholt. Nachdem sie uns aber nicht wieder entgegen gekommen sind und wir auch keine „Help!“-Rufe aus dem Abgrund vernehmen liegt der Verdacht nahe, dass man sich auch ohne Leiter einen Weg bahnen kann.

 

   

Und siehe da, nach einer kurzen Orientierungsphase finden wir eine Möglichkeit, unseren Hike auf der anderen Seite einer kleinen Schneise fortzuführen. 

Wir gehen vorbei an der Basis des Titan, der nun zu unserer linken Seite liegt.

Eine kleine Leiter sorgt für Abwechslung zwischendurch.

 

 

   
Am Ende der Basis, der gleichzeitig die vordere Spitze des Titan darstellt, durchqueren wir bequem einen Felsspalt, hinter dem wir einen gigantischen Blick über das Plateau haben.
   
ANKLICKEN um zu den Eindrücken zu gelangen ! Von hier aus sind es nur noch ca. 10 – 15 Minuten bis zum Ende des Trails und mit jedem Meter Richtung Trail-Ende wird der Panoramablick über das Plateau beeindruckender.
   
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Nach einem „visuellen Aufsaugen“ dieses Punktes und einem ausführlichen Shooting pausieren wir im Schatten und machen uns über unsere Vorräte her: Trailmix, 1 Banane und Wasser!

Nach einer viertel Stunde der inneren Einkehr geht es den gleichen Weg zurück. Obwohl uns der Weg aufgrund des Sonnenverlaufes mittlerweile einige besonders sonnenreiche Abschnitte schenkt, ist er an anderer Stelle wieder angenehm schattenreich. Gleichzeitig sehen wir gelegentlich Neues, was uns auf dem Hinweg gar nicht aufgefallen ist, z.B. skurrile Felsen !

Trotz der heute hohen Temperaturen ist der Trail eher ein „Easy Walk“ und mit genügend Wasser gut zu laufen. Während auf dem Hinweg viel Zeit zum Fotografieren  und zum Suchen des Weges drauf gegangen ist und wir insgesamt ca. 2,5 Stunden benötigten, dauert der Rückweg lediglich 1Stunde und 45 Minuten.

Wir stellen für uns fest, dass es ein erlebnisreicher und abwechslungsreicher Hike ist und dass der Panoramablick am Ende des Trails jegliche Anstrengungen vergessen lässt.

Wir drehen noch eine kurze Runde über den Campground um uns für unseren nächsten  Trip in diese Gegend schon einmal geistig eine Campsite  zu reservieren.

Alle Campsites sind eher klein, bieten aber dafür einen traumhaften Blick über das Tal auf den Canyonrand. Wirklich empfehlenswert.

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Laut unseren Beschreibungen liegt auf der Dirty Road, die wir nun wieder in Richtung 128 befahren, zur linken Seite ein ehemaliges Movieset aus dem im Jahre 1975 gedrehten Film „Against a Crooked  Sky“. Comancheros sollen hier  eine Hacienda gebaut haben. Der Film endet mit einem feurigen Angriff auf einen Wagon in unmittelbarer Nähe der Hacienda. Angegeben wird die Location mit der Meile 0.9 von der 128 aus. Wir fahren bis zur 128, drehen und fahren in entgegengesetzter Richtung den Weg nochmals ab, um exakt die Meile 0.9 zu lokalisieren. Aber nichts deutet darauf hin, dass hier einst eine Hacienda gestanden hat.
   

Wir fahren zurück zu unserem Basislager um nach dem Rechten zu sehen, insbesondere, ob das Zelt gut getrocknet ist.

Entsetzen kommt auf, als wir feststellen, dass unser Zelt einem massiven Angriff aus der Tierwelt standhalten musste. In der hinteren Ecke klafft ein ca. 2cm x 15cm langer Spalt. Es ist nicht nur ein Riss, vielmehr fehlt das ganze Stück. Erst glauben wir an einen Angriff mit einem Taschenmesser. Wir untersuchen den Schaden weiter und kommen zu dem Schluss, dass sich ein Tier daran vergnügt haben muss und dann wohl mit dem Maul oder vermutlich mit den Krallen hängen geblieben ist. Beim Befreiungsschlag hat es wohl den Streifen raus gerissen und trägt ihn vielleicht immer noch mit sich rum. Entweder als Trophäe oder aber als Handicap.

Aufgrund der Größe und der Höhe der Bissstellen vermutet Anita, dass der Verbrecher in der Reihe der Waschbären zu suchen ist.

Wir überlegen uns eine Reparatur-Strategie. Doch leider haben wir - um das nochmals zu betonen - aus Platzgründen diesmal KEIN Reparaturset dabei. Doch das werden wir in Moab sicherlich besorgt kriegen.

   
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Doch von unserem eigentlichen Plan, durch die La Sal Mountain zu fahren, lassen wir uns von einem solchen Zwischenfall nicht abhalten. 

Wir fahren wieder über die 128 bis zur Abzweigung der La Sal Mountain Loop und von dort eine insgesamt etwa 40 Meilen lange Loop nach Moab. 

Lt. Wegbeschreibung müssen wir uns eigentlich immer nur rechts halten und gelangen dann wieder nach Moab. 

Vorsichtshalber fotografiere ich den Wegweiser mit der Digitalkamera. Im Falle der Desorientierung können wir uns den Wegweiser dann in der Kamera noch mal ansehen.

Doch das ist gar nicht nötig, weil der Weg bestens ausgeschildert ist. 

 

   
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Wir überqueren nach einigen Meilen einen Pass und vor uns liegt ein riesiges, völlig niedergebranntes Tal. Wir halten an und lesen eine große Tafel. Gleichzeitig hält ein Amerikaner an und informiert uns, dass dieses verheerende Feuer erst vor 14 Tagen passiert ist. Das widerspricht zwar zeitlich etwas dem Hinweisschild, ändert aber nichts an der Dramatik der Geschichte. Die Tafel zeigt auch, dass mit viel Glück und geistesgegenwärtigem Handeln mehrere Leute gerettet werden konnten und zum Glück kein Menschenleben zu Schaden gekommen ist.

Ehrfürchtig durchfahren wir das Tal und stellen uns vor, wie hier die Flammen gewütet haben müssen. 

Unvorstellbar, dass das Feuer in Sekunden komplette Straßen überspringen kann. 

Am oberen Ende eines Gebirgszuges ist eine klare Trennung von "verbrannt" und "nicht verbrannt" auszumachen. 

Zu vermuten ist, dass starke, entgegenkommende Winde über den Pass an dieser Stelle ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindern konnte.

 

   

Wir verlassen das Tal und nach einigen Meilen erreichen wir die ersten Ausläufer von Moab, wo ich einen Schrotthändler entdecke, der sich auf VW konzentriert. 

Alte, leider völlig runter gewirtschaftete Schätzchen sind hier zu entdecken: Ein Porsche 356 aus den 60ern, mehrere VW-Busse unterschiedlicher Generationen, ein seltener 411 und sogar einen als Wohnmobil konstruierter Westfalia VW-Synchro.

Das ist deutsche Auto-Geschichte. 

 

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Auf dem weiteren Weg gibt es noch fotogene Wasserwerfer zu bestaunen. Es ist schon ein amerikanisches Unding, dass hier in der Wüste so viel Wasser eingesetzt wird, um Dinge anzupflanzen, die hier eigentlich gar nicht wachsen würden. Die  sattgrüne Bepflanzung lässt erahnen, wie viel Wasser hier von Nöten ist, um sich so erfolgreich gegen die sengende Sonne durchzusetzen zu können.

In Moab nehmen wir unsere geprinteten Postkarten beim City-Markt in Empfang. Außerdem hat Anita gestern einen Wechselautomaten entdeckt. Nunmehr schmeißt sie ihren kompletten Sack mit „Klimpergeld“, der sich in den letzten Jahren angesammelt hat, in den Automaten und erntet nicht weniger als 22$. Die Wechselgebühr beträgt 5,9ct pro angefangenem Dollar. 

Danach geht es zu einem Outdoorladen auf der Mainstreet, um uns dort mit dem Reparaturset für unser Zelt auszustatten. Der Laden ist für uns als Outdoor-Freunde ein wahres Eldorado. Erstaunlich, dass wir tatsächlich nur mit dem Reparaturset raus kommen.

Unsere letzte Station vor dem Basis-Camp für heute ist Denny`s. Statt BBQ im Camp gibt es heute Steaks, Mashed Potatoes und Corn. Und als Appetizer teilen wir uns selbstverständlich eine Portion Buffalo Chicken Strips, die heute zum Glück in  keinster Weise so scharf sind wie sonst.

Im Anschluss geht es zur Campsite, wo uns Zelt und Schlafsäcke ganz ganz schnell aufnehmen...

   
30.09.2008

 Moab / Negro Bill Canyon

Um 6.00 Uhr klingelt der Wecker aber bis 7.00 Uhr geben wir uns und der Natur noch Zeit, wach zu werden.

Noch vor unserem Hike reparieren wir endlich unser Zelt. Von hinten setzen wir einen schwarzen Spezialstreifen drauf, von vorne einen durchsichtigen. Wir betrachten der Streifen und statt uns zu ärgern entwickeln wir Zweck-Optimismus:

Nun erkennt jeder, dass wir richtige Camper sind, deren Zelt sich gegen die Widrigkeiten der Natur wehren musste.

   

Vom Campground aus fahren wir wieder über die 128 fünf Meilen bis  zum Negro Bill Canyon Trailhead.

Der Negro Bill Canyon hat seinen Namen von William Granstaff, einem farbigen Cowboy, der hier um 1870 gelebt hat.

Am Trailhead wird ausdrücklich vor dem Poison Ivy gewarnt, also giftigen Pflanzen, die man auf keinen Fall berühren soll und die insbesondere in unmittelbarer Nähe zum Wasser gut gedeihen. Sogar Hunde sollen angeleint werden, da sie selbst zwar nicht auf die Pflanzen reagieren, das Gift jedoch übertragen können. Wir versuchen uns das Bild der Pflanze gut einzuprägen und bemühen uns, den Kontakt zu meiden.

Gegen 8.30 Uhr starten wir zu dem angeblich zwei Meilen langen Hike, der uns am Ende des Trails die Morning Glory Natural Bridge offerieren wird.

   

Der Hike startet auf dem linken Ufer eines kleinen Baches und verläuft über eine Länge von ca. 1,5 Meilen nah am Wasser durch starkes Dickicht, das gelegentlich durch offene Passagen unterbrochen ist.

Auf der ersten Meile durchlaufen wir auf einer Länge von ca.150 Metern ein ziemlich eingewachsenes Teilstück, das einem Laubengang ähnelt und ziemlich fotogen ist, wenn man hindurch dringt.

 

   

Am Trailhead steht der Hinweis, dass der Weg gut ausgeschildert ist, man sich dennoch stets auf ihn konzentrieren soll, um nicht die Orientierung zu verlieren.

Und genau so ist es. Wir entdecken immer wieder Hinweisschilder, die den Verlauf des Trails angeben. In der Tat „entdecken“ wir sie manchmal, denn gelegentlich sind sie eingewachsen und nicht auf Anhieb zu erkennen. 
Dennoch ist der Weg bis auf wenige Stellen absolut eindeutig und an den wenigen nicht eindeutigen Stellen haben Hiker den Weg mit Ästen und Zweigen markiert.

 

   

In unserem englischsprachigen Hike-Führer wird beschrieben, dass der Weg immer links des Stromes verläuft, bis man dann irgendwann einmal die Uferseite wechseln muss. Hier unterscheidet sich die Literatur von der Realität. Im Verlauf des Trails wechseln wir mehrmals die Uferseite. Vielleicht ist unser Trailführer ja auch schon etwas veraltet. 

Der kleine Canyon, den wir seit 1,5 Meilen entlang laufen, teilt sich nunmehr auf und unser Weg führt rechts in einen kleinen Seitencanyon, immer noch wechselweise links oder rechts des Baches. Bis auf eine Stelle, bei der man etwas akrobatisch und vor allem vorsichtig zwischen zwei Felsblöcken hindurch klettern muss, ist der Weg angenehm zu laufen.

Nach rund 0,5 weiteren Meilen soll uns nun die Morning Glory Bridge begegnen, tut sie aber nicht. 

Laut unserer GPS-Berechnung kommen wir insgesamt auf gute 2,5 Meilen. Kurz vor Trailende kommt uns ein amerikanisches Ehepaar entgegen, das uns von der Bridge vorschwärmt: „Peaceful, phantastic...“  

 

   
Tatsächlich gelangen wir nur zwei Minuten später zum verheisten Ziel und in der Tat ist der Ort recht idyllisch. 
   
Mein erster Blick gilt dem Poison Ivy, das insbesondere unter dem kleinen Wasserfall in dieser Oase reichlich wachsen sollen. Aber ich entdecke keine, vielmehr, ich erkenne sie nicht. Ungern möchte ich im Selbstversuch ausprobieren, wo diese Pflanzen sind und was sie verursachen. 

Ein weiteres amerikanisches Ehepaar erreicht diesen „peaceful“ Ort und sogleich frage ich, ob sie wissen, was Poison Ivy ist und wo ich es finde. 

Und gleich weist der Amerikaner in die Botanik und zeigt mir, welche Pflanzen Poison Ivy sind und welche nicht.  

   

 

Über all diese Botanik ragt die Morning Glory Natural Bridge, die mit 80 Metern Spannbreite die sechstlängste Spannweite aller natürlicher Brücken in den USA hat. 

Das aber nur so nebenbei, weil es in unserem Trailführer besonders vermerkt ist.    

 

   

Nach dem üblichen Shooting und einer Rast im Schatten kehren wir allmählich um.

Nach wenigen Metern kommt uns schnellen Fußes ein Mädel entgegen. Anita und ich unterhalten uns noch, ob einer von uns beiden alleine diesen recht wenig frequentierten Weg durch das Dickicht machen würde. Neben einem eher unwahrscheinlichen Überfall kann ja auch eine Verletzung, ein Unfall oder ein Verlaufen diesen Hike überschatten und wenn man dann alleine ist....

Nach nur 10 Minuten überholt uns das Mädel von hinten und ich scherze noch, dass das ja wohl eine recht kurze Pause war, was sie lächelnd bestätigt. So weit so gut zunächst!

Wir schlagen uns also weiter durch den Dschungel und nach einiger Zeit entdecken wir das Mädel wieder, zu unserer Verwunderung abermals hinter uns. Wir können uns nicht erinnern, sie an irgendeiner Stelle überholt zu haben. Sie kommt zu uns und berichtet erleichtert, dass sie den Weg verloren hatte und schon verängstigt war, sie nun froh ist, uns gefunden zu haben...

Natürlich ist es auch möglich, sich zu zweit, zu dritt oder in einer riesigen Gruppe zu verlaufen aber gemeinsam steht man so etwas sicherlich leichter durch als mutterseelenallein und so sind wir uns einig, solche Hikes nicht alleine zu machen.

Nach etwa 1,5 Stunden erreichen  wir den Trailhead und sind damit wieder eine halbe Stunde schneller als auf dem Hinweg.  

   
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Für uns ist dieser Hike eine schöne Wanderung gewesen, die abseits der Touristenströme liegt und durch die Natural Bridge einen schönen Abschluss findet. 

Der Weg gestaltet sich abwechslungsreich von Dschungel-Camp ähnlichen Passagen bis zu sandigen Sektionen, 
er verläuft überwiegend eben ohne große Höhenunterschiede 
und das Jonglieren von einer Uferseite auf die andere erfordert Konzentration und macht Spaß. 

Unangenehm ist lediglich das teilweise subtropische Klima. Die Sonne heizt den Canyon auf, der Canyon bedingt fast Windstille und zu diesem Klima gesellt sich dann die feuchte Luft des Gewässers.

Aber das ist auch schon alles, was wir nach intensivem Überlegen an Negativem finden. Ergänzt vielleicht noch von unserer Vermutung, dass er rund eine halbe Meile länger ist als angegeben wird.  

   

Nach dem Hike geht es wieder zurück nach Moab um einzukaufen. Damit uns nicht fälschlicherweise eine zu große Einkaufslust unterstellt wird sollte an dieser Stelle einmal erläutert werden, dass das häufige Einkaufen und Auffüllen unserer Vorräte im direkten Zusammenhang mit dem geringen Platzangebot im Auto zu sehen ist. Wo wir früher mit dem Geländewagen zum Großeinkauf gefahren sind, der den halben Urlaub über reichte, fahren wir nunmehr fast täglich einkaufen.  
Zurück im Base-Camp gibt es heute Fleischspieße (natürlich auch mit Paprika), Lachsröllchen und gefüllte Paprika und Champions. Ich betone das so, weil wir damit neue Erfahrungen sammeln!

Während Anita am Grill steht schreibe ich unsere Ansichtskarten.

Das Essen schmeckt weitgehend gut, läuft aber nicht so ganz rund wie gedacht: 
1.) Fleischspieße, (zumindest die amerikanische Ausführung,) eignen sich nicht zum Grillen! Während das Gemüse auf dem Spieß schon fast verbrennt, ist das Fleisch noch nicht durch. 
2.) Auch meine Lachsröllchen finden bei mir nicht den erwarteten Anklang.  

Nachdem die Ansichtskarten geschrieben, Essen gegessen (oder entsorgt) ist fahren wir nochmals zu den Fisher Towers, diesmal zum Sonnenuntergang.  

   
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Die Hacienda finden wir zwar immer noch nicht, dafür aber eine eindrucksvolle Abendidylle. Die Abendsonne lässt die Felsen wieder glühen und gibt eine tolle Kulisse.

Nach vielen, vielen Bildern geht es zurück zum Campground  und von hier aus recht schnell in die Federn. Anita schreibt noch schnell „ihre“ Karten und ich hacke während dessen weiter in die Tasten. So long und gute Nacht.

Halt, eine wichtige Sache steht noch an: ein Entscheidungsprozess. 

Nachdem wir jetzt mittlerweile eine Woche in der Einsamkeit sind fällt es uns schwer zu glauben, dass uns das Ballonfestival in Albuquerque gefallen wird und so beschließen wir spontan, darauf zu verzichten.  

Wir legen uns mit Karten und Rechnern in das Zelt und berechnen eine neue Route, die da heißen wird: 

Moab, Canyonlands, Bryce Canyon, Zion und dann zurück zur Ursprungsplanung: Grand Canyon.

Das nenne ich Flexibilität und Entscheidungsfreude.

Nun aber wirklich: Gute Nacht !

 

   
01.10.2008

 Moab / Arches N.P.

   

Nachdem wir uns gestern hinsichtlich unserer Fahrtroute komplett umentschieden haben fahren wir nach der üblichen Morgenzeremonie zunächst zum  Denny`s zum Frühstück. 
Wir nehmen beide den Grand Slam, also die Möglichkeit, aus verschiedenen Zutaten insgesamt vier Teile zusammen zu basteln. Anita entscheidet sich für Scrambled Eggs (Rührei), Toasts, Hashbrowns und Pancakes und ich bestelle die Eier als Sunny Side Up (Spiegelei), ebenfalls Hashbrowns sowie Sausage und Bacon. 
Dazu gibt es Orangensaft und Kaffee bis zum Abwinken.

 

   
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Nach einer guten dreiviertel Stunde verlassen wir Denny`s und fahren zur Post um schon mal die ersten Karten einzuwerfen und neue Briefmarken zu erwerben.

Am Schalter erfahren wir, dass das Porto für eine Postkarte nach Europa mittlerweile 94 Cent beträgt. 

Wir kaufen einen Stapel Briefmarken mit außergewöhnlichen Motiven. Betty Davis und Frank Sinatra zieren die Marken. Leider nützen uns die Stars wenig für die bereits frankierten und vorhin schon eingeworfenen Karten: Denn die sind mit dem alten Porto von 75Cent unterfrankiert. Wir sind mal gespannt, was wir zuhause zu hören bekommen, wenn einige Strafporto bezahlen müssen. 

(Schon mal ein dickes "Sorry" im voraus !      Hallo Frau Fl..., Ihre Karte war auch im ersten Stapel dabei)

 

   

Weiter geht es zum "Informations-Center of Moab". Hier bestelle ich am Desk eine Self Guided Movie Location Auto Tour, über die wir in einem amerikanischen Buch gelesen hatten. Das ist ein Flyer, auf dem die Film-Locations in der Gegend aufgeführt sind und die man selbst abfahren kann - glaubten wir zumindest!
Obwohl der Schalterbeamte fließend Deutsch spricht oute ich mich nicht als Deutscher und spreche nur in Englisch. Entweder merkt er den Schwindel nicht oder er ist nur freundlich. 

Außerdem erwerben wir noch eine weitere CD sowie eine „Shower-List“, also ein Verzeichnis, wo es in und um Moab herum Duschen gibt. Interessant ist, wie sich die Preise fürs Duschen gestalten, denn es gibt völlig unterschiedliche Preismodelle: 
$4 bis $5 pauschal oder 
$4 für fünf Minuten oder 
$4 für fünf Minuten und jede weitere Minute 25Cent.

Wir planen, die Self-Guided-Auto Tour der Film-Locations in der Moab-Area anzugehen, sind aber ernüchtert, als wir uns den Flyer genauer betrachten: 
Zwar sind eine Vielzahl von Filmen aufgeführt, die hier in der Gegend gedreht wurden, auch Regisseure und Schauspieler sind benannt, als Locations werden nur vage Orientierungen benannt, z.B. 
"Locations: Moab, Fisher Towers...“  
Das sind teilweise so riesige Gebiete, dass man mit diesen Hinweisen kaum etwas anfangen kann.

Uns schwebte vor, dass wir eine vorgefertigte Route abfahren können mit eindeutigen Hinweisen, welche „weltberühmten“ Szenen genau wo entstanden sind unter dem Motto: 

"Hier wo ich stehe sind Thelma und Luise über die Klippen gerast"  oder ähnlich.

Damit hat sich unser Vorhaben zerschlagen und wir entscheiden uns, im Arches den Delicate-View-Point (nicht den Delicate Arch selbst) zu erlaufen sowie uns den Wall-Arch auf dem Trail zum Double-O-Arch anzusehen, den es seit wenigen Wochen leider nicht mehr gibt. 
Kürzlich lasen wir, dass er in einer Nacht im Juli unerwartet eingestürzt sei. Fast auf den Tag genau ein Jahr vorher sind Anita und ich dort noch vorbei gegangen und haben ihn fotografiert.

   

Doch zunächst ist der View Point zum Delicate Arch unser erstes Ziel. Am Trailhead ziehen wir uns um und die Wanderschuhe an. Wir hoffen nur, dass uns niemand beobachtet, wie wir uns für diesen kurzen Hike (91Meter! bis zum Lower View Point; 800Meter bis zum Upper View Point) aufrüsten. Aber Fremde wissen ja nicht, dass wir anschließend noch weiter hiken wollen.

Der Weg zum Upper View Point ist zwar recht steil aber trotz der Hitze von rund 35 Grad eher wenig anstrengend – für mich! 
Anita kämpft mal wieder mit ihrem typischen Handicap: Sie kann und darf vor einem auch nur wenig anstrengenden Hike  nichts essen, sonst wird es ihr fürchterlich  schlecht.

So quält sie sich mühselig aber eisern zum View Point. Ich gehe noch ein Stück den Felsgrat weiter hoch bis zu jener Stelle, wo der Delicate Arch auf der anderen Seite des Canyons in rund 550 Metern Entfernung komplett freistehend zu sehen ist (GPS-Daten !!!). 
Obwohl es unmittelbar vor mir sehr steil in die Tiefe geht lehne ich mich soweit hinaus, dass er gut zu sehen ist.

Laut GPS-Gerät ist der Hike bis hierhin rund 1050 Meter statt der angegebenen  800 Meter. Vermutlich bezieht sich die Angabe eher von 800 Metern auf das Plateau, von wo aus man zwar auch einen guten Blick auf den Arch in der Ferne hat, er sich aber nicht deutlich von dem Felshintergrund  abhebt.

Wir verweilen noch in wenig an einem weiteren Aussichtspunkt und phantasieren rum, wie es hier vor 100, 1000 und gar 10.000 Jahren wohl ausgesehen haben mag.

Nach diesen tief greifenden Überlegungen geht es zurück zum Trailhead und über die Hauptstraße weiter bis zum Devils Garden Trailhead.

   
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Im Gegensatz zu unseren Wanderungen an den beiden letzten Tagen, gibt es hier und heute die (deutschen) Touristenströme. Vorbei an den bayerischen und rheinischen Verbänden sowie den Gruppierungen aus den neuen deutschen Ländern erreichen wir nach ca. 1 km den Landscape Arch, der mittlerweile großräumig abgesperrt ist. 

Bei unserem ersten Besuch 1993 konnten wir noch unter ihm hindurch gehen, einige Hiker kletterten sogar die Schenkel des Arches hoch. Auf meinen damaligen Bildern ist von unten ein großer Riss zu sehen gewesen, in dem ein dicker Felsbrocken saß. Ich erinnere mich,  damals schon gestaunt  zu haben, dass dieses Stück überhaupt noch hält.

1995 ist dieses mehrere Tonnen schwere Stück dann tatsächlich abgebrochen. Wie durch ein Wunder ist niemand verletzt worden. Es gibt sogar eine beeindruckende Videoaufnahme von diesem Abgang, die im Visitor Center zu sehen ist. Seither ist der Zugang verbarrikadiert. 

Eine Rangerin sagte einmal: "Ich empfehle jedem Arches-Besucher, sich auf jeden Fall den Landscape Arch anzusehen, denn wir wissen nicht, wie lange er noch existiert"

   
ANKLCKEN um den Wall-Arch damals und heute zu sehen !

Nur gut 100 Meter weiter ist der Wall-Arch, oder besser gesagt, war er. Genau vor einem Jahr konnte ich ihn von der linken Seite aus noch fotografieren. Im Juli lasen wir dann, dass er plötzlich und unerwartet in einer Nacht zerborsten ist.

Jetzt stehen wir vor den Trümmern, die auf dem ehemaligen Trail meterhoch getürmt liegen. Wäre der Arch tagsüber kollabiert, während all die Touristen unter ihm entlang laufen, hätte sich der Zusammenbruch zu einem Desaster entwickeln können.

So aber staunen wir, wie viel Fels abgebrochen ist. An den stehengebliebenen Schenkeln erkennt man gut, wie dick die Wand war und dennoch hat vielleicht ein kleiner abbröckelnder Stein genügt, den Giganten zerbersten zu lassen.

Marco ist wenige Tage vor dem Zusammenbruch hier noch mit seinem Sohn entlang gegangen. 
Er beteuert, dass er es nicht war ;-)

 
   
Da es bis zum geplanten Sunset noch etwas Zeit ist, fahren wir in die Nähe der Windows-Section und nehmen ein kleines Picknick aus unserem Vorratsspeicher zu uns. Es gibt ein Zwiebelbrötchen, Erdbeeren, Brownies und Joghurt.

Trotz des knappen Platzangebotes im Auto (ich muss es einfach noch einmal erwähnen) erstaunt es uns doch, was wir so alles mitschleppen können.

 
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Nachdem alles wieder verstaut ist fahren wir auf dem Weg zum Trailhead abermals am Balanced Rock vorbei, der langsam im Abendlicht zu leuchten beginnt.

   
ANKLICKEN zum Vergrößern Am Trailhead angekommen schlendern wir mit Fototechnik bewaffnet Richtung South Window und North Window. 
Meinen Plan, ein bekanntes Foto aus dem Visitor Center nachzufotografieren entfällt, weil es kaum möglich ist. Es existiert eine Aufnahme, wonach  der Turret Arch durch das Nordfenster der Windows-Section fotografiert wurde. Doch das funktioniert nur mit eifriger Kletterei.
Für mich ist dort im Moment definitiv kein Drankommen und so vergnügen wir uns mit dem, was der liebe Gott und der Arches uns Nicht-Kletteren zu bieten hat, aber das ist auch nicht ohne... 
   
Beim Rausfahren halten wir kurz "für kleine Mädchen" am Visitor Center an. Das ist zwar nicht wichtig. Ich erwähne es nur, weil ich zum ersten Mal feststelle, dass das Visitor Center abends ganz nett illuminiert ist.
Zurück in Moab halte ich kurz beim McDonald`s  für einen Iced-Coffee, den es dort seit einiger Zeit gibt, und der zu empfehlen ist.
Im City Market füllen wir wieder einige Vorräte auf, so dass sich unser Einkauf morgen früh nur auf die absoluten Frischwaren beschränken wird. Zurück auf dem Campground räumen wir schon einmal für morgen den Wagen auf und tippen noch die eine oder andere Zeile in das Laptop. Schon recht bald geht es dann in die Schlafsäcke.

So long!

   
02.10.2008

 Moab - Canyonlands

Wieder sehr früh schellt der Wecker und langsam erwacht der Tag und wir. In neuer Rekordzeit von nur vierzig Minuten sind wir mit Morgenhygiene und Zeltabbau startklar. Wir überprüfen mehrmals die Uhren, weil wir es kaum glauben können. Doch es stimmt!
Doch der Zeitgewinn wird bald aufgebraucht werden, wie wir noch sehen werden...


Doch zunächst geht es mal wieder zum City-Market. Nebenher: Wir haben uns vor mehreren Jahren beim City Market eine Kundenkarte ausstellen lassen und damit sparen wir bei jedem Einkauf. Es sind zwar beim einzelnen Artikel nur ein paar Cent aber auf der Gesamtrechnung wird dann der Sparbetrag ausgewiesen und der ist meist 5 bis 6 Dollar. Bei den Lithium-Batterien hat sich die Karte allerdings gelohnt, das Paket kostet statt $9,99 nur $7,99 und ist damit sogar noch billiger als Wal-Mart.

Auch beim Tanken lohnt sich die Karte: Man spart rund 4ct pro Gallone.

Nach dem Shopping geht es zum Burger King zum Frühstück und das frisst den gesamten Zeitgewinn des Morgens mehr als nur auf:
Unser Eiskaffee und der Orangensaft sind zwar sofort da, die Wraps dauern allerdings ewig und einige Kunden drehen zwischenzeitlich dem Laden sogar den Rücken.

Nachdem wir alles (gegessen) haben machen uns auf den Weg nach Canyonlands. Anita fällt zum Glück nach zwei Minuten Fahrt ein, dass ihre Tasche noch über dem Stuhl hängt, so dass wir nochmals eine kurze Runde drehen.

Gegen 10.30 Uhr, mittlerweile doch später als geplant, erreichen wir Canyonlands und fahren „straight ahead“ zum Campground.

Zweimal bereits haben wir in Canyonlands vergeblich eine Campsite nehmen wollen. Diesmal steht am Eingang nicht, dass die beiden Campingplätze bereits „full“ sind, so dass wir eine gewisse Hoffnung haben.

Wir cruisen über den Campground A und müssen leider feststellen, dass keine einzige Site (mehr) frei ist. Es sieht allerdings auch nicht danach aus, dass eine der 16 Sites gerade frisch belegt worden ist; vielmehr haben wir den Eindruck, dass das alles noch Camper vom Vortag sind, die gar nicht weiter ziehen werden. Wir beginnen nervös zu werden und drehen über Campground B eine weitere Runde. Die erste Site ist frei. Ein Wagen kommt uns entgegen, der wohl ebenfalls auf der Suche nach einer freien Site ist. Wir zögern beide, doch der andere zu lange. Anita fährt auf die Site unter dem Gesichtspunkt, wenigstens diese Site zu ergattern, falls es wirklich die einzig freie ist.

Und sie ist es! Während ich Anita und Tasche auf Site 17 absetze drehe ich mehrere Runden über die Campgrounds A und B aber es ist tatsächlich so, dass wir die einzig freie Site ergattert haben.

Die Campgrounds in Canyonlands erfreuen sich offensichtlich einer besonderen Beliebtheit und das nicht grundlos: In der Tat sind sie recht großzügig angelegt, landschaftlich toll gelegen und die sanitären Einrichtungen sind sehr sauber. Sogar Wasserspülung haben die Toiletten. Das berühmte „I-Tüpfelchen“ wären jetzt noch Duschen, doch die sind leider nicht vorhanden.

Flott bauen wir unser Zelt auf, doch leider unterläuft uns mit den Heringen ein kleines Malheur und damit haben wir ein weiteres, ganz kleines Loch in der Unterlegplane. Doch im Reparieren von Zelt und Planen haben wir ja mittlerweile Routine, so dass das in wenigen Minuten erledigt ist und wir uns Richtung Visitor Center aufmachen können. Dort erkundigen wir uns beim Ranger nach einer Wanderung zum Druide-Arch, den wir morgen auf dem Programm haben. Er gibt uns eine grobe Karte, markiert mit seinen Stift, so wie das alle Ranger und Portiers von Motels tun, den Weg und bestätigt noch einmal, dass es bei dem Hike (außer, dass er anstrengend ist) nichts zu beachten gibt.

Also freuen wir uns auf den morgigen Hike, zumal das Wetter laut Aushang „Mostly Sunny“ werden soll.

Wir verlassen den Park kurz, um in der vorgelagerten „Outpost“, über die ich schon letzte Woche berichtet habe, Feuerholz zu erwerben. Das Schild am Eingang steht mittlerweile auf seiner bevorzugten Stellung: "Full". 

Wir gehen also durch den Laden und trauen unseren Augen nicht, was die Ware im Allgemeinen kostet. Von den 6 $ pro Gallone Sprit berichtete ich ja bereits. Nun aber sehen wir, dass man hier für einen Sack Eis, der sogar im Death Valley nur 2,50 $ kostet (bei 50 Grad im Schatten!) hier 5,00 $ verlangt.

Wir sind bestimmt nicht geizig oder übertrieben sparsam, aber das empfinden wir trotz der etwas ausgefallen Lage der Outpost als dreist und so düsen wir nach Monticello und erstehen alles, was für heute nötig ist.

Nach unserer Rückkehr aus der Ferne sitzen wir auf unserer Campsite Nr. 17 beim BBQ. Doch zunächst heißt es, den Strumpf unserer Laterne auszuwechseln, hat er doch leider ein paar Löcher bekommen.

 

 

 

   
Bei Lagerfeuerromantik erfreuen wir uns an der Tatsache, in dieser Idylle einen netten Platz gefunden zu haben.

Der Tag endet jedoch nicht ohne ein weiteres, kleines Anekdötchen. Außer unserem Lagerfeuer und dem Licht entfernter Campsites ist es stockdüster. Aus dieser Dunkelheit tritt plötzlich ein junger Hiker, der sich verlaufen hat und seinen Wagen nicht mehr findet. Er spricht ein (für uns) so undeutliches Englisch, dass er kaum zu verstehen ist. 
Dennoch retten wir ihn aus der Situation, in dem ich ihn zur Camping-Loop A fahre, wo er seinen Wagen für diesen Day-Hike geparkt hatte.

Nach dieser guten Tat für heute reicht es erst einmal und so verschwinden wir bald im Zelt, denn morgen erwartet uns ein langer Hike bei „Most Sunny“-Wetter. 

So long.

   
 

 

Freitag, 03.10.2008

 Canyonlands /   Elephant Hill Trail / Druide Arch

Das „Most Sunny“ Wetter kündigt sich bereits in der Nacht an, in dem es mehrmals leicht regnet, so dass wir sogar das Vorzelt schließen müssen. Wir lassen uns um 6 Uhr wecken und unser Blick aus dem Zelt lässt uns lange Gesichter ziehen: Es ist komplett bewölkt. 

Wir warten noch einige Zeit bevor wir endgültig zum Aufbruch blasen. In den Restrooms können wir uns einigermaßen vernünftig waschen. Herrlich!

Unser erster Weg führt zum Visitor-Center, das zwar noch geschlossen ist, aber wo wir unser „Wetter-Update“ holen wollen. Am Aushang an der Tür lesen wir, dass es heute „Mostly Sunny“ ist und wir beide fragen uns, was das denn ist, was uns alle überschattet.

Mit einer gehörigen Portion Zweckoptimismus „Das Wetter wird bestimmt noch schön, wenn die Ranger das doch sagen“ fahren wir zum Trailhead des Elephant Hill. Das ist genau jener Trailhead, an dem wir letzte Woche vergeblich auf einfahrende Jeeps gewartet haben. Die Straße zum Trailhead ist eine „Dirty Road“ und ich versuche auf der Hinfahrt genau einzuschätzen, ob wir die Rückfahrt mit unserem Gefährt schaffen, falls sich Rangers „Mostly Sunny“ wolkenbruchartig über diese Straße ergießt. Wir beschließen „Ja!“, zumal wir für den Fall der Unpassierbarkeit alles Notwendige an Board haben: 
Wasser, Kekse, Fotoapparat.

Am Trailhead rüsten wir uns für den Hike auf. Laut unserer Karte ist er ca. 2 x 5,5 Meilen (also insgesamt rund 18 Kilometer) lang und am Ende erwartet uns mal wieder ein Arch, der Druide Arch. 
Bisher kennen wir ihn nur vom Foto im Visitor-Center.

Wir haben keinerlei Angaben über den Schwierigkeitsgrad der Tour oder über die Beschaffenheit des Trails. Das einzige, was wir wissen, ist, dass der Arch eindrucksvoll sein soll und der Weg gut ausgeschildert ist.

Gleich voraus: Beides trifft zu und ich zähle ihn zu den schönsten und abwechslungsreichsten Hikes, die wir bisher gemacht haben.

   

Vom Trailhead geht es zunächst sehr steil nach oben über stufenförmig angelegtes Gestein zu einem Plateau, das uns schon einen ersten Eindruck über das Gebiet gibt, in das wir wandern werden.

Doch zuerst führt der weitere Weg wieder ein Stück nach unten. Leider,  denn was jetzt nach unten führt müssen wir auf dem Rückweg nach oben gehen!

 

   
Der Trail ist bestens ausgeschildert, die erste Weggabelung folgt nach 1,5Meilen 
(N38'07.512' - W109`49.961').
 
Wir folgen stets dem Hinweis „Druide Arch“, so auch an den weiteren drei Weggabelungen. Zwischen der zweiten und dritten Weggabelung gibt es kurz eine Irritation, denn hier weist ein Holzschild auf einen abgehenden Weg („EC2“) hin; doch schnell stellen wir fest, dass dies nur ein Hinweis für einen Backcountry-Campground ist. So gehen wir weiter durch die Wash.  
   
Was Cairnmen sind? => ANKLICKEN !  Der Trail ist sehr abwechslungsreich, teilweise führt er durch Felsspalten, die einem Slotcanyon ähneln (wenn auch die Wände nicht so hoch sind), teilweise führt er auf weite Strecken durch eine Wash. Dort, wo ein Hindernis die Wash blockiert, haben findige Ranger einen kleinen Bypass angelegt, so dass man das Hindernis recht bequem umwandern kann. 
Dort, wo keine Schilder sind, gibt es massig Cairnmen („Steinmännchen“), die den Weg anzeigen und hier auf dieser Strecke zeigen sie sich in einer originellen Vielfalt, wie wir sie noch nirgends anders gesehen haben. Ab der ersten Weggabelung bringen uns die Cairnmen durch ihre ungewöhnliche Konstellation immer wieder zum Schmunzeln. 
   
Aber auch die Tierwelt hinterlässt interessante Spuren, wie z.B. Spinnenhöhlen im Boden oder gar riesige Fliegen.
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Sogar eine Schlange kreuzt unseren Weg.

An dieser Stelle herzlichen Dank an Marco, unserem Schlangen-Fachmann der uns darauf hingewiesen hat, dass es sich um eine "Gopher Snake "handelt !

   
An einigen Passagen muss hin und wieder etwas geklettert werden, insbesondere kurz vor dem Ziel, wenn man 0,25Meilen vor dem Trailende (N38'05.789' W109'49.933') die Wash verlassen muss. Hier gilt es, einige Felsstufen zu erklimmen.  

Und nun beginnt auch des Rangers „Mostly Sunny“ vom Himmel zu tropfen. Es ist zwar kein starker Regen aber einige dicke Tropfen. Ausgerechnet heute sind wir „suboptimal“ ausgestattet und haben unsere Softshells nicht dabei. Wir überlegen kurz, ob wir umdrehen sollen. Anita befürchtet eine kleine Katastrophe, wenn der Regen anhält und sich im Canyon eine Flash-Flood bildet. Ich sehe das mit mehr Gelassenheit, weil der Canyon im Gegensatz zu anderen Canyons, die ich kenne,  nicht den Eindruck erweckt, häufiger geflutet zu sein. 

Außerdem befinden sich mehrere Hinweisschilder an den Weggabelungen in der Wash, was unsinnig wäre, wenn es häufiger zu Überflutungen kommt. 

Also entscheiden wir uns, so kurz vor dem Ziel, nicht umzukehren.

   

Am Ende eines kleinen Canyons geht die Wand vor uns trichterförmig nach oben. Aufgrund der neuen Schuhe mit den fast "klebenden" Sohlen gelingt es uns gut, den glatten Sandstein hochzuklettern.

Nach einiger Zeit taucht eine am Fels befestigte Leiter auf, die es ebenfalls hochzugehen heißt. Die kurze Leiter endet an einem Metallrohr, an dem es nach links zu jonglieren heißt.  

Hoch über uns ragt der Druide Arch, den wir im Moment leider nur im Profil sehen können. Wüssten wir nicht, dass es der Druide Arch ist, wir würden ihn als großen, überragenden Felsturm abtun. Nun kommt der letzte und der einzig wirklich anstrengende Teil: Um einen guten Blick auf den Druide Arch gewinnen zu können, müssen wir ca. 20 Meter einen steilen Geröllhügel hinauf. 

Cairnmen zeigen uns, wie wir den Berg gefahrlos hinaufklimmen können.

   
ANKLICKEN zum Vergrößern !

Auf dem oberen Plateau angekommen zeigt sich uns der Druide-Arch in seiner vollen Pracht. (N38'05.395' W109'49.843)  

 

Hier verweilen wir fast eine Stunde bei Picknick und Shooting.  

   
Nebenher sei kurz bemerkt,  dass es nicht immer ganz leicht ist, große Arches in kleine Kameras zu bekommen ;-)

Danach machen wir uns auf den Rückweg und gelangen ohne Zwischenfälle nach drei Stunden und damit rund eine halbe Stunde wenigerals auf dem Hinweg an den Trailhead.

Rückblickend können wir sagen, dass dieser 18 Kilometer lange Hike einer der abwechslungsreichsten Hikes ist, die wir je gemacht haben und wir ihn für unsere Verhältnisse sogar eher in eine untere Schwierigkeitsstufe einordnen würden. Allerdings müssen wir hinzu fügen, dass die Temperatur heute "nur" um die 25 Grad betrug und die Sonne sich bis auf wenige Minuten kaum hat sehen lassen. Dieser Hike mit den notwendigen Kletterpartien im Hochsommer in der prallen Sonne wird vermutlich nur von Hartgesottenen machbar sein.

Der Hike (hin und zurück) hatte einen Anstieg von insgesamt 470Meter (kumulierte Höhe) und wird im Visitor Center mit einer Hikezeit von ca. 5 bis 7 Stunden angegeben.  

Am Trailhead rüsten wir ab und beobachten ankommende Hiker, die von den unterschiedlichsten Trails strömen. Außerdem gibt es einige Optimisten, die auf ein- oder ausfahrende Jeeper warten. 
Übrigens auch vergebens.

Wir fahren auf dem Weg zum Campground am Visitor Center vorbei um wieder einmal ein neues Wetter-Update einzuholen, hoffentlich ein authentischeres als jenes von heute morgen. 
Und tatsächlich steht jetzt für heute „Partly Sunny“ und für morgen und übermorgen eine Regenwahrscheinlichkeit von 60%.

Wir werden dennoch eine Tag weiter bleiben und morgen uns noch einmal auf die Suche nach den Jeeper begeben. Doch jetzt geht es zum Campground, wo wir aus unserer Wunderkiste wieder einmal Filet Mignons zaubern mit Nachos und Cheese.

Und danach gibt es wieder eine Lagerfeuerromantik vor unserem Zelt.  

Doch zunächst werden wir noch einmal mit des Rangers "Most Sunny" konfrontiert: Das Feuerholz ist nass und qualmt !

So long, bis morgen.  

   
Samstag, 04.10.2008

Canyonlands - Junction  89 / 12

Obwohl der Wecker schon um 6.00 Uhr geklingelt hat, kriechen wir erst um 7.00 Uhr aus dem Zelt, weil es einfach nicht richtig hell werden will. Tatsache: Der blaue Himmel versteckt sich hinter einer dicken, sehr dicken Wolkendecke und in keiner Ecke des Horizontes ist auch nur ein Hauch von Lichtung zu sehen. Wir suchen die Waschräume auf und sofort geht es anschließend zum Wetter-Update. Tatsächlich ist mittlerweile für heute eine 80%ige Regenwahrscheinlichkeit prognostiziert und auch der morgige Tag ist mit 50% nicht das, was wir uns erhoffen.

Spontan entscheiden wir uns zum Abbruch der Zelte. Die bereits bezahlte Nacht ist uns egal. Nach einer halben Stunde ist alles gut verpackt im Wagen. Der Ranger, der die Sites kontrolliert, staunt über unseren vorzeitigen Abbruch und bittet uns nur, den Zettel an der Campsite vor dem Abfahren zu entfernen.  

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Wir lassen uns vom Wetter treiben und fahren zunächst über Monticello die Vorräte auffüllen, und anschließend weiter in die grobe Richtung Bryce Canyon. 

Obwohl das Wetter nicht ganz unseren Wünschen entspricht  sind die Bilder, die wir auf der Fahrt erleben, atemberaubend.
   
Zunächst geht es über Blanding und den Highway 95 nach Hanksville. Das Wetter bessert sich nicht, im Gegenteil, es regnet ununterbrochen. 
Hinter Hanksville kommt uns ein moderner Viehtrieb entgegen, der sich von City Slickers unterscheidet: Ca. 30 Kühe kommen uns auf der Straße entgegen, vorangetrieben von zwei netten, aber bis zu dem Ohren vermummten Cowgirls; statt auf Pferden reiten sie auf zwei ATV.
   

Im weiteren Verlauf durchqueren wir den Capitol Reef, den wir im starken Regen als auch in brütender Sonne bereits kennen gelernt haben. Stetig steigt die Straße zum Gipfel des Boulder Mountain an und hier gewinnt das Wetter schon fast an Dramatik: Der obere Teil des Passes ist bereits weiß, es schneit leicht aber beständig. Die Temperatur fällt auf 32Grad Fahrenheit, also unter den Gefrierpunkt!

Wir hoffen, den Pass noch überqueren zu können, denn mittlerweile kommen uns nur noch Fahrzeuge mit Allrad-Antrieb entgegen.

Doch wir schaffen die Passage ohne Schwierigkeiten und kurz hinter dem Pass geht der Schnee über Schneeregen in beständigen Regen über. Wir sind froh, bereits heute über den Pass gefahren zu sein, denn wer weiß, ob er morgen überhaupt noch passierbar ist.

Im Escalante Visitor Center halten wir für den Wetterbericht an und hier finden wir auch eine Warnmeldung angeschlagen, wonach für dieses Wochenende die erste pazifische Kaltfront fürdieses Jahr erwartet wird und die Schneegrenze am Sonntag auf ca. 6400feet (ca. 2100m) sinkt.

Also haben wir tatsächlich riesiges Glück gehabt.

Wir planen, heute in der Nähe des Bryce Canyons ein Motel zu nehmen. Unsere Körper verlangen einfach danach. (und vermutlich auch die, die in unserer Nähe sind....)

Hinter Escalante beginnen wir mit der Suche, jedoch vergebens: Alle Motels, die wir anfahren, sind entweder „closed“ oder haben „no vacancy“.

Sogar im edlen Ruby Inn, auf das wir ausweichen wollen, entgegnet man uns freundlich „Sorry!“

   

Mittlerweile ist es zwar schon nach 18Uhr aber wir begegnen der Situation mit Routine und Gelassenheit, verpflegen uns an der Tanke mit Sprit, Kaffee und Snacks und fahren weiter in Richtung der 89. Dort auf der 89 kennen wir einige kleinere Motels und sind uns recht sicher, unterzukommen. Ansonsten haben wir ja auch noch als Reserve das Zelt und irgendwo wird es schon noch eine Campmöglichkeit geben.

In der Nähe der Abzweigung zur 89 finden wir dann sogar noch zwei Motels: Ein mehrgeschossiges, das ja für uns nicht in Frage kommt, und ein zweites mit Cabins. Für $75 plus Tax quartieren wir uns in Cabin 16 ein, umgeben von fast ausschließlich deutschen Touris.

Die Cabins scheinen recht neu zu sein, sind wie ein typisches Motel ausgestattet und in einem sehr gepflegten Zustand.

Worauf wir uns jetzt freuen? Auf ein warmes Zimmer? Auf wein weiches Bett? Nein! Nur auf eine Dusche!

Und so besteht der restliche Abend aus Picknick auf dem Zimmer und wohltuende Reinigung. Plötzlich wird es draußen ziemlich laut und wir schauen neugierig raus. Der Lärm stammt von einem ziemlich heftigen Hagelschauer. Die Entscheidung für das Motel war wohl ziemlich weise.

So long...

   
Sonntag, 05.10.2008

Junction - Zion N.P.  

Um 6.00 Uhr werden wir wieder von den Weckern wach und fühlen uns arg gerädert: 
Die typisch amerikanischen, weichen Betten wirken sich nicht gerade förderlich auf unsere europäischen Rücken aus, insbesondere nachdem diese einige Tage Überlebenscamp  gewohnt sind.

Nach knapp einer Stunde verlassen wir das Motel. 

Vor den anderen Cabins stehen fast überall noch Autos, vermutlich sind wir die ersten, die sich auf den Weg machen.  

 
   
ANKLICKEN, um die beeindruckende Atmosphäre zu erleben ! Der Morgen hat es in sich: Allmählich geht die Sonne auf und kämpft sich gegen die Nebelschwaden durch, die noch über den Tälern liegen. Hinter fast jeder zweiten Kurve halten wir an, um diese Momente festzuhalten.

Unser Frühstück nehmen wie mal wieder im Golden Hill ein, natürlich nur wegen den Scones. Doch diesmal sind wir schlauer und ordern nur ein kleinen Frühstück um Platz für die Delikatessen zu haben.

Unser anschließender Versuch, via WiFi ins Internet zu kommen, scheitert. Wir bekommen weder vor dem Golden Hill noch vor dem gegenüberliegenden Motel ein Signal. Früher konnten wir uns hier kostenlos einloggen, doch jetzt ist weder ein Signal noch ein Hinweisschild darauf zu entdecken.

Weiter geht es an der Kreuzung zum Zion N.P. Bei der Durchfahrt durch den Park halten uns einzigartige Motive mehrmals auf.

Wir beziehen auf dem South Campground eine nette Site zum Virgin River hin, Site Nr. 58. Wir belegen die Site jedoch nur mit unserem Check-Inn-Zettel und einem Paket Brennholz. Das Zelt bauen wir noch nicht auf. Der Boden ist ziemlich feucht, vermutlich hat es hier gestern auch heftig geregnet. Und so lassen wir den Boden trocknen während wir zum Visitor Center fahren um wieder eine CD und neues digitales Kartenmaterial zu erstehen. Außerdem besorgen wir uns eine Permit zur Subway für morgen. 

Eigentlich haben wir zwar schon eine für Ende des Urlaubs aber aufgrund unserer Umdisponierung ziehen wir diesen Hike auf morgen vor. Tatsächlich ist das kein Problem und die Wetteraussichten versprechen durchaus gute Konditionen.

Wir fahren weiter zum Südeingang hinaus.

Im Golden Hill haben wir heute morgen ein Buch über Utah mit interessanten Infos gefunden:

Utah hat nur etwa 2,5 Millionen Einwohner. Anita kommentierte diese Info: 
„Jetzt weiß ich auch, weshalb wir nie welche sehen!“

Von den 2,5 Millionen Einwohnern leben allein 1,5 Millionen in der Salt Lake City-Area. Man kann also wirklich nicht davon sprechen, dass Utah übervölkert ist.

   

Eine weitere wichtige Information ist uns ins Auge gestoßen: Unweit der Straße zwischen dem Zion N.P. und Rockville liegt die Ghost Town „Grafton“, wo auch einzelne Szenen zu dem in den 60er Jahren gedrehten Film „Butch Cassidy & Sundance Kid“ mit Paul Newman und Robert Redford entstanden sind.

Nun kommen wir also doch noch zu unseren Movie Locations und sofort machen wir uns auf den Weg dorthin. Vom Zion N.P. kommend biegen wir in Rockville links auf die Bridge Road ab, die uns - wie der Name es schon vermuten lässt - über eine alte, einspurige Brücke führt. Kurz darauf geht die Bridge Road in die Grafton Road über und diese insgesamt vier Meilen folgend gelangen wir zum alten Friedhof von Grafton.

Die Straße ist eine Dirty Road, die aber im trockenen Zustand mit etwas Feingefühl und Schwung auch von unserem Wagen zu schaffen ist. Nach Regenfällen soll sie unpassierbar sein und das glaube ich!

 
   
Wir lassen den Friedhof links liegen und fahren ca. 1 Meile weiter bis zu einem Gatter an dem „Historic District“, einer Anordnung von vier alten Häusern.
   

Das Gatter ist nur angelehnt und kurz hinter ihm steht bereits ein Hinweisschild, das über die Geschichte von Grafton berichtet. Gegen eine Spende darf man auch einen Flyer mitnehmen, der über die damalige Stadt Aufschluss gibt.

Es existieren nur noch wenige öffentlich zugängliche Gebäude von den ursprünglich über 30 Gebäuden aber diese wenigen Zeugen des Aufstiegs und Falls von Grafton wurden alle liebevoll restauriert: Das Schulhaus, das elegante Haus von Alonzo H.Russel und das weniger komfortable Haus von Luisa Russels. Außerdem gibt es noch einen alten Schuppen.

Trotz der spartanischen Ansammlung von Immobilien hat diese Ghost Town ihren Reiz. Das Schulhaus und das gediegene Anwesen von Alonzo Russel geben vor den Zinnen des Zions ein traumhaftes Bild ab.

Das bewog vermutlich einige Regisseure, Grafton als idealen Set für ihre Filme einzubinden und so entstanden Filme wie 
In Old Arizona (1929), The Arizona Kid (1930), Ramrod (1947), Child Bride of Short Creek (1981), The Red Fury (1984) und natürlich den unvergesslichen, mit vier Oskars ausgezeichneten Film „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ (1969)

 

   
KLICk mich an, Muuuuh  !!!!! Doch gerade vom letztgenannten Film gibt es kaum noch etwas zu sehen: 

Das im Film zu sehende Wohnhaus wurde nur für das Set gebaut und anschließend wieder abgerissen. Die Stelle lässt sich jedoch anhand des Plans rekonstruieren und auf ihr grasen jetzt die Kühe.

   
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Aber die sattgrüne Wiese mit den Bäumen, auf der Paul Newman mit Kathrine Ross das Fahrradfahren übt, liegt genau dem Historic District gegenüber. Ein  Amerikaner, der nach eigener Aussage einen deutschstämmigen Urgroßvater mit dem Familiennamen „Steiner“! hat weist uns darauf hin.

Wir gehen die knapp 100 Meter in westliche Richtung und im hellen Gegenlicht erstrahlen Bäume und Wiese.

Und vor unseren Augen lassen wir die beiden zur Musik von „Raindrops keep falling...“ an uns vorüber radeln...

Nachtrag: 
Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass Paul Newman wenige Tage vorher verstorben ist.

 
   

Zurück in der Realität fahren wir nach Springdale zurück. In zwei Outfitter-Geschäften versuchen wir vergebens für die morgige Tour wasserdichte Strümpfe zu besorgen. Stattdessen kommen wir mit wasserdichten Säcken heraus, die weniger für unsere Füße als für unser Kamera-Equipment gedacht sind.

Einem kurzen Abstecher zu einer netten Hexe, die wir vorhin am Straßenrand in Springdale entdeckt haben, kann ich nicht widerstehen und so werden sofort ein paar Fotos geschossen bevor wir zum ehemaligen Happy Camper (Sol Food) fahren, um Lebensmittel einzukaufen.

 
   
Dabei spielt uns das Auto einen Streich: Die filigrane Mechanik des elektrischen Dachs verhakt sich und ein Plastikteil bricht aus der Führung raus. Anita, mein Leatherman und ich bringen aber zum Glück wieder alles in Ordnung. So schön der Wagen auch sein mag, seine Verarbeitung reicht meiner Meinung nach beim besten Willen nicht an die Qualität deutscher Autos heran. Alles ist aus Plastik, wackelt und dass die Mechanik des Daches erst jetzt zu mucken anfängt wundert mich.
   

Beim Hereinfahren in den Park verschluckt der Wagen dann auch noch durch eine Unaufmerksamkeit von mir Papiere und so verschwinden Park-Pass und Führerschein zwischen Aschenbecher und Verkleidung in denn tiefen Abgründen unseres Wagens. 

Die etwas legere Verarbeitung hat nun aber auch seine Vorteile: Wieder ist es der Leatherman*, mit dem wir die Verkleidung des Armaturenbrettes recht einfach demontieren können um so an die vermissten Gegenstände zu gelangen. 

Wir finden sogar noch Unterlagen von unserem Vorbesitzern..

Nun sitzen wir auf dem Campground und bereiten unser Equipment für die morgige Tour vor.

So long!

*(Nein, die Firma Leatherman sponsert nicht unsere Urlaube) 

 
   
Montag, 06.10.2008

Zion N.P. / Subway

Heute geht es zur Subway!

Wir verlassen gegen 6.00 Uhr aufgerüstet den Park zum Südeingang und fahren durch Springdale bis nach Virgin, wo wir in die Kolob Terrace Road abbiegen. Nach ca. 15 Meilen taucht auf der rechten Seite der Left ForkTrailhead in der Dunkelheit auf. Es ist noch stockdunkel, so dass es keinen Wert hat, schon jetzt loszugehen und so warten wir, bis soviel Licht am Himmel ist, dass sich erste Silhouetten abzeichnen.

 
   

Endlich ist es soweit und wir können starten. Der Weg geht zunächst durch einen lichten Wald. Nach genau 700 Metern fällt uns ein, dass wir einige wichtige Papiere aus dem Auto aus Sicherheitsgründen vielleicht doch besser mitnehmen sollten, da wir das einzige Auto am Trailhead sind. Und so kehren wir zwei noch einmal schnell um und beginnen unseren Hike erneut.

Nach gut einem Kilometer durch den Wald führt der Weg an einer Abbruchkante vorbei und hier beginnt der sehr steile Abstieg über Geröll und Fels. Es ist nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden. Einzelne Stufen sind sehr hoch und erfordern viel Geschicklichkeit und Kraft. Doch endlich sind wir unten am Fluss und erhoffen uns einen Hike, der nicht so dramatisch endet wie unser Hike in 2003 (Abbruch wegen Erschöpfung unseres Wegbegleiters; die bisher einzige Tour, in der uns das Wasser ausgegangen ist) sondern ebenso erfolgreich wie 2004.

 
   

Unten am Left Fork angekommen müssen wir aber schnell erkennen, dass uns heute ein schwieriges Stück Arbeit bevorsteht, deutlich schwieriger und anstrengender als 2004: Vor kurzer Zeit  hat es hier eine sehr kräftige Flashflood gegeben, die Bäume und Geröll in den Canyon  gebracht hat. 

2004 konnten wir eine sehr lange Passage links der Left Fork gehen, bevor wir die Uferseite erstmals wechseln mussten. Um nicht immer die Uferseiten zu wechseln sind wir damals sogar große Abschnitte im Fluss gelaufen. Doch das geht heute alles nicht:

Es gibt keinen ausgetretenen, eindeutigen  Trampelpfad, stattdessen müssen wir alle zwanzig bis dreißig Meter die Uferseite wechseln. 

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Immer wieder stellen sich uns umgefallene Bäume oder mitgerissene Felsen in den Weg. So heißt es, permanent die Blockaden geschickt zu umgehen oder auch zu überklettern. 

Und unsere Notlösung, den Weg durch die Fork zu nehmen ist aufgrund der Wasser- und Lufttemperatur ausgeschlossen.  Damals im Hochsommer 2004 war der Gang durchs Wasser zwar kühl aber auch angenehm erfrischend. 

Heute wäre er der Gesundheit nicht zuträglich.

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Die Zeit vergeht rasend und die zurückgelegte Wegstrecke wird laut GPS-Berechnung kaum länger. Gegen 10.00 Uhr überlegen wir erstmalig, den Hike abzubrechen. Um gutes Licht in der Subway zu haben, jener einzigartigen Felsausspülung, die den Eindruck erweckt, man sei in der Röhre einer U-Bahn, sollte man gegen Mittag vor Ort sein.

Wir entscheiden uns, zunächst noch weiter zu krabbeln und zu kriechen in der Hoffnung, dass es nach dem nächsten Hindernis vielleicht einfacher wird. Um 11.00Uhr  legen wir eine Pause zur Wegstreckenberechnung ein. Es liegen vermutlich immer noch ca. 3 Kilometer vor uns und  wir bewegen uns auf einigen Passagen mit einer Geschwindigkeit von weniger als 1 km/h. 

Und was noch mehr ins Gewicht fällt: Der Trail macht uns heute einfach keinen Spaß. Ein Hike kann ja noch so anstrengend sein, so lange man auch noch Spaß und Interesse daran hat, ist alles in Ordnung. 

Aber jetzt finden wir nichts an ihm, was uns noch reizen könnte und daher entscheiden wir uns, ihn abzubrechen und ihn ggf. morgen oder im nächsten Jahr noch einmal anzugehen.

Der Rückweg bereitet genauso wenig Freude außer der Erkenntnis, dem Ende Schritt für Schritt näher zu kommen. 

Mittlerweile bin ich richtig platt, vermutlich rächt es sich, dass ich heute morgen nichts gefrühstückt habe. 

Ich dope mich mit einem „6-Hour-Power-Drink“ und einer Banane und tatsächlich läuft der Hike von nun an besser. 

Die letzte Passage des Rückwegs, der steile Aufstieg auf dem Geröll,  hat es noch mal richtig in sich aber irgendwann ist auch dieser Teil überstanden und im Auto bestätigen wir uns anschließend: 

Zu einer anderen Zeit gerne noch einmal, vielleicht sogar schon morgen.

 
     

Wir fahren zurück in den Zion. Am Eingang nehmen wir etwas wahr, was wir noch nie gesehen haben:

Das Schild beim Ranger zeigt an, dass es in der Zion Lodge noch freie Zimmer gibt. 

Ein historischer Moment für uns, weil wir uns nicht erinnern können, das je erlebt zu haben.

Zurück im Visitor Center holen wir uns vorsorglich die Permit für morgen und fahren anschließend mit dem Shuttle zur Zion Lodge. 

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Wir essen eine ungesunde Kleinigkeit und sonnen uns auf der großen Wiese vor der Lodge. Ich betone das, weil es uns selten gelingt, diesen Teil der Zion Lodge zu genießen. Fast immer ist unser Relaxing aufkommendem Regen zum Opfer gefallen, denn im Sommer ziehen fast jeden Nachmittag Regenwolken auf. Doch davon ist heute zum Glück nichts zu merken. Stattdessen können wir uns aussuchen, ob wir unter dem Baum von der Sonne gebraten werden wollen oder uns lieber in seinem Schatten auf  dem eiskalten Boden etwas erholen wollen. Wir entscheiden uns für den Schatten bevor wir anschließend „Giften“ gehen, also Shoppen im Giftshop. Wenn man schon so oft in diesen Giftshops war entdeckt man selten mal was Neues, und so bleibt es heute auch nur beim „Gucken statt Shoppen"

Wir nehmen unsere Fahrt wieder auf, fahren noch bis zum Temple of Sinanawa und bleiben gleich für die Rückfahrt im Shuttle sitzen. 

Nach anstrengenden Touren gefällt es uns, im Shuttle durch die Parks zu fahren, nur zu schauen und nicht mehr hiken zu müssen.

Den Abend verbringen wir mit einer Fahrt zur Tanke für einen Kaffee und damit, früh ins Bett zu gehen. 

So long !

 
Dienstag, 07.10.2008

Zion N.P. / Hidden Canyon Trail

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Wir erwachen noch weit vor sechs Uhr und lassen uns den evtl. geplanten Hike zur Subway noch einmal durch den Kopf gehen.

Wir denken an das Umgehen möglicher Boulder und das Über- oder Unterklettern quer liegender Bäume und entscheiden uns ganz klar gegen die Tour. Wir werden diese Tour im nächsten oder übernächsten Jahr noch einmal angehen, wenn die Pfade etwas ausgetretener sind und die Left Fork es zulässt, durchwandert zu werden ohne dass einem das Herz fast stehen bleibt.

Stattdessen gehen wir heute Hidden Canyon an. Diese, auch nicht ganz leichte Tour, haben wir zwar schon mal gemacht, allerdings vor dem „digitalen Zeitalter“ und somit liegen die fotografischen Eindrücke, teilweise noch ungerahmt im schier unendlichen Archiv von uns.

Nach der Morgenzeremonie fahren wir mit dem bereits erwähnten Shuttle zur Station „Weeping Rock“. Der Shuttle-Verkehr wurde vor einigen Jahren im Zion N.P. eingeführt, um die Diskrepanz von 5000 Autos pro Tag im Hochsommer und ca. 400 zu Verfügung stehenden Parkplätzen in den Griff zu bekommen.

 

 

Allmählich kommt auch die Sonne "in Wallung" und lässt den Himmel in einem tollen Kontrast zum dunklen Fels erstrahlen.

Der Trail ist insgesamt 2 Meilen lang und gilt mit seinem Aufstieg von 850feet (ca. 260Meter) durchaus als anstrengend.

Der Anfang des Hikes ist identisch mit dem Hike zum Observation Point. Vom Trailhead aus geht es nur in eine Richtung, nämlich steil nach oben. Nach ca. einer Meile teilt sich der Weg für die, die zum Observation Point und die, die zum Hidden Canyon wollen.

Der Weg geht etwa noch ca. 0,5 Meilen weiterhin steil nach oben, bis er seinen Charakter plötzlich verändert und anfängt, sehr interessant und auch ein wenig angst einflößend zu werden:

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Der Weg ist ein Stück im Fels eingelassen und Ketten in der Wand verhindern, dass man im Falle eines Wegrutschens viele hundert Meter in die Tiefe gleitet.

Nach einer starken Linkskurve, bei der man auf möglichen Gegenverkehr achten sollte, verläuft er weiter in einer Rechtskurve und wieder in einer Linkskurve bis man nach einigen Minuten und viel Bangen am „Mouth“ ankommt, dem (vorläufigen) Ende des Trails.

Für Menschen, die Höhenangst haben, ist der letzte Teil des Trails auf keinen Fall empfehlenswert. Eigentlich ist der Weg breit genug und wenn man sich an den gefährlichen Stellen wirklich an den Ketten fest krallt, kann auch nichts passieren.

Unangenehm werden jedoch die Situationen, in denen einem andere Hiker entgegenkommen und man sich genau absprechen muss, wer an wem wie vorbeigeht. Denn an vielen Stellen ist der Weg für zwei dann doch zu schmal.

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Zu unserer Überraschung entdecken wir am Ende des Trails dann plötzlich noch ein Schild, wonach man den Hike sogar noch fortsetzen kann, vorausgesetzt man möchte Klettern. Entweder hat es das Schild bei unserem ersten Hike noch nicht gegeben oder wir haben es damals beide nicht entdeckt, denn wir können uns kollektiv nicht daran erinnern.

   
Der Aufforderung gehen wir natürlich nach und so klettern wir zunächst ein Stück in das „Mouth of the Hidden Canyon“.

Es gibt ein paar kleine Kletterhilfen: eine im Fels befestigte Kette, ein paar in den Fels eingeschlagene Tritthilfen, positionierte Steine usw. und so überklettern wir das erste Hindernis ohne Schwierigkeiten.

Der Canyon wird sehr eng, fast schon ein bisschen  beängstigend, wenn  auch nicht für uns: Da wir bereits einige Slot-Canyon-Erfahrungen sammeln konnten hält hier uns nichts auf, außer vielleicht Boulder o.ä.

Das nächste Hindernis taucht auch schon recht bald auf, eine großer Felsen mit einer zum Glück flachen  Oberseite. Über einen quer liegenden Baumstamm erklettern wir das Hindernis und schon geht es weiter.

   

Nach insgesamt ca. 500 Metern endet allerdings unsere Expedition: Vor uns liegen mehrere Boulder hintereinander.

Anita klettert mit Mühe auf den ersten Fels drauf um sich eine Übersicht zu verschaffen und vermeldet kurz darauf schlechte Nachrichten: Es liegen mehrere große Felsen dicht hintereinander, so dass es ziemlich müßig ist, es weiter zu versuchen.

Es naht von hinten ein amerikanisches Ehepaar, das uns bereits einige Zeit interessiert gefolgt ist. Auch die beiden sehen an dieser Stelle das Ende der Tour und er kommentiert ist auf den Punkt bringend:

„I think it `s  good place for picknick!“

   
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Wir kehren also nach ca. 500 Metern Eine genauere Angabe können wir nicht machen, weil die GPS-Daten durch den engen Canyon unzuverlässig sind.

Gerne würden wir auch eine kurze Snack-Pause machen doch der obere Teil des Trails liegt komplett im Schatten und damit ist es im wahrsten Sinne „ziemlich schattig!“

Wir hiken komplett zurück bis zum Trailhead und fahren mit dem Shuttle bis zum Sol Food um einmal richtig zu Mittag zu essen. Anita ordert einen Turkey-mexican-Wrap und ich bestelle Gyro (=unser Gyros) als Wrap.

Unter der knackigen Sonne auf der Terrasse des Sol Food genießen wir die Rast und machen uns anschließend gleich auf den Weg zum Museum, das bereits erwähnte ehemalige Visitor Center.

   
ANKLICKEN um hinter das Geheimnis von CCC zu kommen...

Für uns ist es eine Premiere. Unser letzter Besuch des Gebäudes war vor einigen Jahren als es noch die ursprüngliche Funktion hatte.

Ein 22minütiger Film gibt Aufschluss über Geschichte, Geologie und Vegetation des Zion N.P. Man kann den Amerikanern nachsagen was man will, wenn sie eins drauf haben, dann ist es, solche Filme zu inszenieren. Der Film ist herzergreifend und man hat am Ende der Vorstellung das unbestimmte Gefühl, heute den wichtigsten Punkt der Erde besuchen zu dürfen...

Wir schlendern noch kurz durchs Museum und erfreuen uns, dass die Amerikaner den Titel unserer diesmaligen Tour bereits in ihrer historischen Sammlung aufgenommen haben: CCC....

 

 

   
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Stolz verlassen wir das Museum und fahren über die Mainroad durch den mehr als 1 km langen Tunnel des Zions. Der Tunnel wurde 1928 bis 1930 erbaut und war ein für die damalige Zeit herausragendes Bauwerk.

Heutigen Baubestimmungen würde er mit Sicherheit nicht genügen. Er hat ein starkes Gefälle zum Westen hin, ist völlig unbeleuchtet und im Durchmesser so klein, dass ein Bus oder ein RV nur in der Mitte des Tunnels durchkommt. Bei diesen Durchfahrten wird der Tunnel komplett gesperrt, so dass das Fahrzeug beide Spuren benutzen kann.

Unser Fahrzeug kommt natürlich ohne die Gesamtsperrung durch obwohl Anita fährt, 
sorry, „da“ Anita fährt.

Nach der Tunneldurchfahrt halten wir sofort auf dem kleinen Parkplatz zur Rechten und bereiten uns auf den Canyon Overlook Trail vor.

   
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Dieser kurze Hike wird mit  „moderate“ gekennzeichnet, ich empfinde ihn eher als „easy“.

Zunächst geht es etwas steil nach oben und von dort an verläuft der Weg eher eben. Auf dem ersten Stück hat man einen guten Blick auf einen kleinen darunter liegenden Canyon. Der Weg verläuft  am Abhang entlang, weshalb Menschen, die nicht schwindelfrei sind, vor ihm gewarnt werden.

Eine in meinen Augen sehr interessante Stelle liegt etwa in der Mitte des Trails: Ein Brettersteg, der in die Felswand gehauen wurde, ermöglicht es nur, dass wir den Trail weiter gehen können.

Nach wenigen Minuten gelangen wir zum Trailende, der einen hervorragenden Blick über das Zion Tal ermöglicht. Ein kleines Gitter verhindert, das mal allzu leicht den Felsgrat hinunterfällt.

 

   
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Wir wagen es dennoch, uns ziemlich rechts ein Stück über das Gitter zu lehnen und ganz stark nach links zu schauen. Denn nur an dieser Stelle kann man eines der Fenster entdecken, das Einblick in den großen Tunnel ermöglicht. Wenn man lange genug wartet entdeckt man hinter dem Fenster sogar gelegentlich vorbeifahrende Fahrzeuge.

Was man jedoch von hier aus nicht sieht ist, dass wir mit diesem Ausblick genau über einem zukünftigen Arch stehen. Unten vom Tal aus kann man gut erkennen, dass aus der riesigen Felswand kreisrund Material ausgewaschen hat und somit ein Frühstadium eines Arches darstellt. Irgendwann wird demnach an dieser Stelle ein vermutlich freistehender Arch existieren. Aber das werden wir nicht mehr erleben und auch keiner der Leser dieses Berichtes. Denn wenn der Arch zum Leben kommt wird sich vermutlich kaum jemand daran erinnern, dass es einmal Internet gab...

 

   
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Nach diesem Ausbruch philosophischer Erkenntnisse geht es zurück zum Campground, wo es heute aufgrund des guten Mittagessens kein BBQ gibt.

Überrascht werden wir durch ein atemberaubendes "Alpenglühen" bei Mondaufgang, wie wir es noch gesehen haben.

An den Bildern ist nichts getrickst!!!

Nach diesem grandiosen Erlebnis geht es bald uns Bett denn zum Glück gibt es morgen einen neuen Tag!

Mittwoch, 08.10.2008

Zion N.P. / Kolob Canyons

Wir starten den Tag mit der morgendlichen Zeremonie und verlassen gegen kurz vor sieben den Park zum Südausgang in Richtung Kolob, dem nördlichen Teil des Zion N.P.

Obwohl der Park zusammenhängend ist gibt es keine Straßenverbindung vom großen südlichen und dem wesentlich kleineren nördlichen Teil. So bleibt uns nichts anderes übrig als den Park hier zu verlassen und im Norden wieder reinzufahren.

Unser Versuch, an unserer typischen  Tanke in Springdale einen Kaffee zu organisieren schlägt fehl: Die Tankstelle ist noch geschlossen, und das in Amerika, wo doch angeblich alle Geschäfte im 24/7-System (24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche) geöffnet sein sollen.

An der zweiten Tanke sind wir dann erfolgreicher. Über den Highway 9 bis zum Highway 17 geht es dann über die Interstate 15 bis zur Ausfahrt 40, wo der Eingang zum Kolob Teil liegt. Nach einem kurzen Shooting am Eingangsschild und dem üblichen Stopp am Visitor Center fahren wir über den Scenic Drive bis zum Ende des Parks, wo uns ein netter Überblick über den Park erwartet.

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Der Kolob-Teil des Zion hat nur drei ausgewiesene Wanderwege: 

den etwa halbstündigen „Timber Creek Overlook“, vor dem wir nun stehen, 

den ca. 8 stündigen und sehr anstrengenden Hike zum Kolob Arch, den wir vor vielen Jahren angegangen sind und an den ich heute noch mit Grauen denke 

und den ca. 4 stündigen Hike zum Taylor Creek, der heute auf unserem Programm steht.

Wir fahren zum Trailhead, der in etwa der Mitte der Scenic Drive liegt und rüsten uns auf. Und da passiert es: Meine gute alte Wanderhose, mit der ich seit vielen Jahren den Südwesten erwandert habe und auf die ich wegen der vielen Taschen immer wieder trotz großer Konkurrenz im Kleiderschrank zurück gegriffen habe, gibt ihren Geist auf. Zumindest der Reißverschluss. Mit drei Mann versuchen wir ihn zu reparieren (Anita, ich und der Leatherman).

Vergebens, eine Sicherheitsnadel muss nun vorübergehend für den erforderlichen Anstand während unserer anstehenden Unternehmung  sorgen.

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Der Taylor Creek Hike ist lt. Beschreibung 5 Meilen (ca. 8km) lang (Hin und zurück), hat einen Anstieg von 450 feet (ca. 137m) und gilt als „Moderate“.

Wir werden das überprüfen.

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Vom Trailhead aus geht es bereits nach wenigen Metern steil über einen treppenstufig angelegten Weg nach unten. Gleich vorweg gesagt ist dieses kurze Stück auf dem Rückweg die einzig  anstrengende Passage auf dem ganzen Hike.

Nach einem weiteren Abstieg sind wir schon unten neben dem Taylor Creek, der uns die ganze Tour begleiten soll.

 

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Der Weg verläuft abwechselnd auf beiden Seiten des Creeks. Wir wechseln sicherlich ein gutes Dutzend Mal die Uferseite, wobei das Überqueren des momentanen Rinnsals keinerlei Problem darstellt. 

Es ist Niedrigwasser und wir überqueren das Bächlein an fast allen Stellen in ein oder höchstens zwei Schritten. „Sogar ich, obwohl ich kleiner bin“, schreit Anita von hinten, während ich die Zeilen tippe.

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Dass der Taylor Creek auch ganz anders kann verrät uns das Flussufer an einigen Stellen. Nach starken Regenfällen und Flash Floods reißt der Taylor wohl so ziemlich alles mit, was ihm in den Weg kommt. Große Felsen und mannsdicke Bäume liegen an verschiedenen Stellen kreuz und quer, auch Uferböschungen sind komplett weggerissen worden, wie zu erkennen ist.

Doch heute ist er friedlich und rinnt fast verstohlen durch die Wash. Der Weg geht fast ebenerdig, gelegentlich kleine Anstiege, die uns den Rückweg sicherlich angenehm gestalten. Er führt überwiegend durch stark bewaldetes Gebiet, fast Dschungelähnlich, an einigen wenigen Abschnitten schlängelt er sich sandig durch offenere Gebiete. 

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Nach 1,9 km taucht die Larson Cabin auf, die von Arbeitern gerade etwas freigemacht wird, weil sie schon so eingewachsen war. Sie ist nicht ganz einfach zu fotografieren: Das Bild wirkt, als wäre es schief fotografiert. Doch was wirklich schief ist, das ist die Hütte!

Der Weg führt weiter durch waldreiche Gebiete. 

 

   
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Bei Kilometer 3.5 taucht dann eine weitere Cabin auf, die sog. „Fife Cabin“.

Der Taylor Creek splittet sich fast unbemerkt und der Trail folgt der Middle Fork. Der Canyon wird etwas enger. Vielleicht liegt es ja an der Jahreszeit und dem damit verbundenen Sonnenstand. Aber es fällt bis jetzt (Mittagszeit) kein Sonnenlicht direkt in den Canyon und so ist es immer noch ziemlich kalt (ca. 10Grad) und feucht.

Dennoch liegt der Trail in einem angenehmen und warmen Licht. Das Sonnenlicht fällt auf die hoch ragenden Sandstein-Felsen und reflektiert ein Licht, das den ganzen Canyon in ein warmes Licht taucht.

 

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Nach weniger als zwei Stunden und 4,8km erreichen wir den Höhepunkt unseres Trails, den Double Arch Alcove. Ein imposanter, großer Alkoven von bestimmt  12 bis 15 Metern geht einige Meter tief in den Fels, darunter wuchern verschiedenste Pflanzen.

Um die Botanik zu schützen wird darum gebeten, den Innenraum dieses Alkovens nicht zu betreten, woran sich natürlich wieder nicht alle halten. Überhaupt ist hier heute „der Bär los“: Neben einigen Single- und Paar-Hikern gibt es eine Senioren-Wandergruppe, die mit ihrem Geschnatter viel (unnötiges) Leben in die ansonsten atmosphärische Idylle bringen.

Nach einer halben Stunde bläst die Gruppe zum Abmarsch und schlagartig kehrt Ruhe ein. Nur ein (noch) älteres Ehepaar und wir sind noch hier und aus dem Gezeter und Geschnatter wird andächtiges Flüstern!

Aber uns ist immer noch kalt und unser Thermometer klettert nicht über die 11 Grad, so dass wir uns doch wieder auf den Rückweg begeben.

Auf dem ganzen Weg gibt es - vom Trailhead und dem Endpunkt einmal angesehen - lediglich ein Schild, das auf den Verlauf des Trails hinweist und ich behaupte, jedes weitere wäre völlig unnötig: Aufgrund der Frequentierung ist der Trail  gut ausgetreten und somit der Verlauf absolut eindeutig. Es gibt keine Stelle, an der wir auch nur eine Sekunde zögern müssen.

Auf dem Rückweg kommen wir wieder an der Larson Cabin vorbei und tatsächlich hier beginnt die einstrahlende Sonne den Weg aufzuwärmen. Außer uns freut sich auch eine Unzahl von Insekten über die aufkommende Wärme, denn hier im Sonnenlicht beobachten wir ein reges Fliegen.

Nach drei Stunden Netto-Laufzeit (plus ca. Dreiviertelstunde Pause und Shooting am Double Arch Alcove) erreichen wir wieder den Trailhead und wie bereits erwähnt, ist die einzig anstrengende Stelle der Anstieg über die Treppe zum Parkplatz:

Fazit: Für unsere Verhältnisse ist der Taylor-Creek-Trail eher in die Kategorie der „Easy Hikes“ zu rechnen als zu „Moderate“. Allerdings muss hier auch der besonders niedrige Wasserstand des Taylor-Creeks und der Middle-Fork während unseres Hikes berücksichtigt werden, der das Überwechseln sehr leicht gemacht hat.

Der Double Arch Alcove ist aus unserer Sicht sicherlich interessant aber kein „Must-Do“ und um in der Sprache der Amerikaner zu bleiben allenfalls ein „Eye-Catcher“, jedoch kein „Eye-Popper“ (umgangssprachlich für hervorragende Events oder Objekte, die einem die Augen schlagartig aufreißen lassen)

Sehr gut gefallen aber hat uns der Weg dort hin, weil er sehr abwechslungsreich ist, stark bewaldete, dschungelähnliche Passagen ebenso zu bieten hat wie offene, sandige Abschnitte. Das gelegentliche Überschreiten des Baches bringt Abwechslung.

Und er ist eindeutig! Es gibt kein Rätseln und Wetten, wie der richtige Weg verläuft.

Ganz einsam ist man allerdings nicht (zumindest auf unserer Tour) und je nach Jahreszeit ist er auch arg kalt! Dennoch insgesamt ein sehr schöner, empfehlenswerter Hike!

Wir verlassen den Kolob-Teil des Zion N.P. über die I-15 und halten bei unserem bereits gut bekannten Wal-Mart um uns mit Lebensmitteln und einer Hose(!) einzudecken. 

Bei der Einfahrt in den Zion N.P. entdecken wir eine, leider tote, Schlange und zwar direkt unter dem großen Eingangsschild.

Im Zion wieder angekommen geht jeder von uns zu „seiner“ typischen  Arbeit: Anita grillt und ich tippe. Heute gibt es mal wieder die originalen Filet-Mignons und......Richtig! Paprika und Champions!

Donnerstag, 09.10.2008

Zion N.P.

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Mit dem ersten Licht verlassen wir unsere Behausung und nach dem typischen Gang zu den Waschräumen geht es zum Sol-Food zum Frühstück. Wir nehmen beide Bagel mit Scrambled Eggs und Bacon und  Kaffee und augenblicklich wandern $20 über die Theke. Hier im und am Zion sind die Preise nicht gerade „moderate“.

Fürs Hiking aufgerüstet starten wir vom Visitor Center mit dem Shuttle Bus bis zu „Temple of Sinanawa“, der letzten Station des Shuttles auf dem Scenic Drive.

Gegen halb zehn Uhr starten wir von dort unseren Hike. Erstmalig wollen wir den ganzen Weg von hier bis zum Visitor Cent6er bzw. unserem Campground, den wir sonst mit dem Shuttle oder auch schon mit dem Fahrrad gefahren sind, zu Fuß abgehen.

Unser erster Blick beim Aussteigen aus dem Shuttle gilt einem Mann, der eine Alternative zu unseren Kameras bedient und dem wir unsere ganze Aufmerksamkeit schenken...

Von Sinanawa aus führt parallel zur Straße, die  der Shuttle nimmt, auch ein Trampelpfad neben dem Virgin River. Der Weg, den wir zwischen Straße und River „trampeln“ ist an einigen Stellen sehr weitläufig, an anderen Stellen muss man sich zwischen Büschen und Wasser hindurch zwängen. Wir gehen ihn  fast vollständig an Big Bend vorbei bis Weeping Rock, wo er zunächst endet und wir wieder zurück auf die Straße müssen. Wenn ich von Straße spreche, dann bedeutet  das jedoch kaum Verkehr, denn dieser Teil des Scenic Drives bis zur Canyon Junction ist an sieben von zwölf Monaten für den öffentlichen Verkehr gesperrt, und so passieren neben den Shuttle Bussen nur noch Gäste der Zion Lodge.

Nach Weeping Rock, dem Ausgangspunkt für mögliche Wanderungen zum Observation Point oder Hidden Canyon (derselbe Trailhead für beide Hikes) erreichen wir teilweise auf der Straße teilweise über dem Trampelpfad nach ca. einer Meile „The Grotto“. Dies ist der Trailhead für mögliche Wanderungen zu „Angels Landing“, „West Rim Trail“ und „Kayenta Trail“. Außerdem steht hier auch das erste der insgesamt drei Visitor Center, die es im Zion N.P. gibt. Die fast schon romantisch erscheinende Holzhütte hatte ihre aktive Zeit von 1909 bis 1930, als ca. 360 Besucher jährlich das Zion National Monument(!) anfuhren. Heute hingegen sind es 2,7 Millionen (2007) pro Jahr. Ein zweites, größeres Visitor Center wurde notwendig und verrichtete von 1930 bis 2000 tapfer seine Dienste. Jetzt ist es Museum, denn es wurde als VC ebenfalls zu klein und so gibt es seit 2000 ein nach modernen, ökologischen Gesichtspunkten erbautes Visitor Center am Südeingang des Parks.

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Doch zurück zu unserer Tour: Von „The Grotto“ zur nächsten Station, der Zion Lodge, gibt es einen weiteren Trampelpfad, der nun jedoch in Laufrichtung links von der Straße entlang führt, also nicht zwischen Straße und Virgin River.

 

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Uns fällt auf, dass man zu Fuß ungleich mehr und Spektakuläreres sehen kann als mit dem Shuttle. Unsere Aufmerksamkeit gilt jeder Kleinigkeit... 

Nach 0,5 Meilen erreichen wir die Lodge und genießen noch einmal im Schatten des gigantischen Baumes in der Mitte ein Softeis. Obwohl die Sonne ziemlich brennt schaffen wir das Eis zu essen, ohne zu Kleckern. Im Hochsommer hingegen schmilzt das Eis meist schneller als man es essen kann.

Nach dieser Rast geht es weiter. Da auf diesem Stück kein Trampelpfad vorhanden ist laufen wir zwangsläufig nur noch über die Straße.. Nach einer Meile erreichen wir „Court of Patriarchs“. Die drei gigantischen Felsen, die hier parallel zueinander stehen, heißen Abraham, Isaak und Jakob. Hier gibt es einen kleinen Trail zu einem Overlook.

Nach weiteren 1,5 Meilen über die Straße gelangen wir zur Canyon Junction, wo der Scenic Drive auf die Zion-Mount Carmel Junction Straße trifft. Ab dieser Stelle ist es wieder erlaubt, mit dem eigenen Wagen zu fahren.

Wir entscheiden uns jedoch für den Pa´rus Trail, dessen Name aus dem Indianischen stammt und soviel bedeutet, wie starker Fluss.

Der Pa´rus Trail wurde vor wenigen Jahren angelegt und bietet Fahrradfahren und Fußgängern eine angenehme Verbindung von hier bis zum Visitor Center. Während wir die 1,75Meilen lange Strecke schon mehrmals mit dem Fahrrad gefahren sind, ist es für uns heute eine Premiere, ihn zu gehen.

An botanischer Vielfalt entlang führt uns der Trail genau bis zu unserem Zelt.

Während ich das Auto vom Visitor Center abhole berechnet Anita bereits unseren heutigen Hike und kommt auf ca. 14,5 Kilometer.

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Zurück am Campground bereitet Anita das Auto für unsere morgige Fahrt vor, während  ich noch einmal zum Virgin River gehe. Zum einen mache ich noch ein paar Fotos, zum anderen überzeuge ich mich mit meinen Füßen davon, dass es aufgrund der kalten Temperatur des Wassers die richtige Entscheidung war, auf den Hike zur  Subway zu verzichten.

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Bei meiner Rückkehr zum Campground entdecke ich hochkarätigen Besuch auf unserer Site. Zwei gar nicht mal so scheue Rehe durchstreifen den Campingplatz und erfreuen sich an den botanischen Festlichkeiten unserer Site. Gesättigt verlassen sie nach einiger Zeit das Revier.

In Springdale versorgen wir uns noch kurz mit Feuerholz und anderen überlebenswichtigen Utensilien (Kaffee usw.)

Jetzt sitzen wir bei der üblichen Rollenverteilung auf unserer Site. Anita kämpft mit dem BBQ, ich mit der Tastatur.

Ach ja, noch eine kleine Wettervorhersage, die wir heute erfahren haben:

Heute sonnig, aber windig, bei ca. 30Grad (stimmt)
Morgen ebenfalls sonnig, aber fast 10 Grad kühler
Übermorgen: Regen und Schnee!

Aber morgen geht es zum tiefer gelegenen Grand Canyon und wir hoffen mal, dass wir dort keine Handschuhe und Eiskratzer benötigen.

So long, bis morgen.

Freitag, 10.10.2008

Zion N.P. - Grand Canyon - Kingman

Windrad auf dem Weg zum Grand Canyon

Manchmal sollte man besser nicht unken!

Bereits um kurz nach sechs Uhr stehen wir auf und bereits nach 40 Minuten sind wir gereinigt und das Material verstaut.

Wir sagen dem Zion noch im Dunkeln „Lebe wohl“ und verlassen ihn, in dem wir ihn noch einmal bis zum East-Entrance komplett durchfahren

   
Die Fahrt zieht sich und nach 5 Stunden erreichen wir den East-Entrance des Grand Canyon. Es ist sonnig, nur wenige Wolken am Himmel, jedoch sehr windig. Wir müssen beim Hoch- und Runterfahren des Dachs wirklich aufpassen, dass uns der Wind nicht die Persenning abreißt.
   
Erstmalig befahren wir die neue Eingangsstation.
   

Bevor wir zum reservierten Campground fahren möchten wir uns im Visitor-Center nach dem Wetter erkundigen, doch am Mather Point gibt es Warteschlangen für einen Parkplatz.

Somit fahren wir also durch zum Mather Campground und bevor wir einchecken entdecke ich am Info-Punkt einen Wetterbericht, der mir das Gesicht lang zieht: Heute sehr windig aber sonnig, um die 50Fahrenheit (ca. 10 Grad Celsius)

Heute Nacht gehen die Temperaturen auf ca. 3 Grad zurück und es ist mit Regen / Schnee zu rechnen. Morgen sind die Tagestemperaturen um ca.10 Grad und in der darauf folgenden Nacht unter dem Gefrierpunkt.

Unser persönlicher Camping-Rekord liegt zwar bei -11Grad, aber das ist auch kein Wert, den wir noch mal erleben wollen.  
Für uns wird klar, dass wir die vier reservierten und bereits bezahlten Nächte wohl abhaken werden.

Im Grand Canyon-Cafe setzen wir uns zu einem kleinen „Arbeitsessen“ zusammen und überlegen, was zu tun ist. Im Internet recherchieren wir die Wettervorhersagen anderer Gebiete.

Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile, Möglichkeiten und Ungewissheiten fällen wir den „Plan B“.  

   
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Wir werden noch kurz in den Canyon schauen und dann über Williams und Seligman fahren, irgendwo ein Motel nehmen und zusehen, dass wir morgen früh im Valley of Fire eine Site bekommen.

Wer diese Zeilen liest und sich ein bisschen auskennt wird die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil wir heute viele, viele Meilen umsonst gefahren sind. Aber so ist das nun mal, hätten wir uns gestern in der Zion Lodge im Internet über das Wetter am Grand Canyon schlau gemacht, hätten wir die Dollars in CDs oder Bear-Claws stecken können statt in den Tank.  

Doch der Blick hinunter in das vermutlich schönste Loch der Welt verssöhnt uns schnell. Beim Anblick des Plateau Points erinnern wir uns, wie wir vor einem Jahr zusammen mit Marco den Canyon vom North Rim zum South Rim gewandert sind.

Wir verabschieden uns vom Grand Canyon genauso schnell, wie wir angekommen sind und verlassen den Park durch den Süd-Ausgang.

Über Williams gelangen wir auf der alten Route 66 nach Seligman.  

   

Nebenher: Wer Seligman mal im Zeichentrick-Film sehen möchte, dem empfehle ich den Film „Cars“. Er spielt an einem Ort, der Seligman wie ein Ei dem anderen gleicht, sogar die eingeblendete Karte entspricht Seligman, nur der Ort heißt anders.

In Seligman halten wir natürlich wieder bei Angel Degadillo, dem Präsidenten des Clubs zur Erhaltung der Route 66 in Arizona. Angel hat vor vielen Jahren damit begonnen, sich für den Erhalt der alten, historischen Route 66 einzusetzen und war 1987 der Initiator zur Gründung der Historic Route 66 Association of Arizona. Ohne ihn würde Seligman, das durch den Bau der Interstate quasi von heute auf morgen vom Strom der Reisenden abgeschnitten war, vermutlich nicht mehr existieren. Wir kennen Angel und Seligman seit ca. 12 Jahren und es ist erstaunlich, wie sich Seligman wieder aufgerappelt hat und eine Fahrt über die Mainstreet ist heute wie dein Timeslip in die 50er Jahre.

   

Neben seinem alten Barbiershop sind einige Motels reaktiviert worden und andere originelle Läden entstanden.

Nur Angel selbst sieht man nicht mehr. Vorletztes Jahr haben wir noch mit ihm gesprochen. Dann kam das Gerücht auf, er sei verstorben. Dann hieß es plötzlich, nicht er sondern sein Bruder sei verstorben und Angel geht es gut. Doch man sieht ihn nicht mehr. Erkundigt man sich nach ihm heißt es, es gehe ihm gut und er sei am Morgen noch im Geschäft gewesen!!!  

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ANKLICKEN zum Vergrößern ! Aber auch in Angel`s Nachbarschaft gibt es Interessantes, was nicht unbelichtet bleiben darf.
   
4 Bilder zu unseren Impressionen !

Nun denn, wir setzen unsere Fahrt nach einigen Fotos fort und gelangen gegen 18Uhr zu Hackberry, jene fotogene Tankstelle, die sich meinem Fotowahn bereits mehrmals kampflos ergeben musste.

Diesmal habe ich Anita mit Kamera auf die Toilette geschickt. Bisweilen kannte ich natürlich nur die Herrentoilette, die mit interessanten und ausladenden Fotos ausgestattet ist. Anita berichtete mir, dass die Damentoiletten ebenfalls mit Bildern gepflastert ist, wenn auch tendenziell etwas weniger freizügig.

Diese Tanke strahlt sehr viel Flair aus und war auch schon  mehrmals Set für verschiedenste Film- und Fotoaufnahmen. Beispiele dafür findet man innen am Kühlschrank aufgeklebt!  

   

Nach dem ausführlichen Shooting der Geschäftes, der Restrooms und des Außengeländes geht es weiter und gegen 19.00 Uhr erreichen wir Kingman. Nach kurzem Auf- und Abcruisen entscheiden wir uns für das Roadway Inn. Es ist zwar nicht der Motel-Typ, den wir favorisieren aber der von uns bevorzugte eingeschossige Motel Typ mit der Möglichkeit, mit dem Auto fast bis ans Bett zu fahren ist zwar mehrmals in Kingman vertreten, kommt uns aber ein wenig düster vor.

Nach einem kurzen Shopping bei Big K-Mart und dem Besuch von Taco Bell geht es jetzt mal wieder zu einer Grundreinigung unserer Körper.

Leider erfahren wir im Weather Chanel, dass das schlechte und kalte Wetter im Moment fast überall im Südwesten ist. D.h. uns wird auch im Valley of Fire kein wesentlich besseres Wetter erwarten. Uns tröstet allerdings, dass es sich zum Glück nur um ein kurzes Wetterintermezzo handelt.

Wir werden berichten!

So long !  

   
Samstag, 11.10.2008

Kingman - Valley of Fire - Death Valley

Auch ein Motel-Bett kann angenehm sein und so erwachen wir gegen halb sechs recht ausgeruht. Bald danach sind wir auch schon auf der Piste.

Den Kaffee beim Fahren haben wir uns noch im Zimmer zubereitet und zum Frühstück gibt es endlich ein unserer geliebten Bear-Claws, die erste in diesem Urlaub.

Am Hoover-Dam kommt uns eine Gruppe von fast 30 Bikern entgegen, die ebenso beeindruckend wie laut ist.

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Übrigens macht das Hoover-Damm-Projekt deutliche Fortschritte, Stück für Stück wächst die Brücke, die die Umgehungsstraße aufnehmen soll.

 

Weiter geht es Richtung Las Vegas.

   
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Der Straßenverkehr nimmt sukzessiv zu je näher wir Las Vegas kommen. Die Abfahrt zur I-15 ist gesperrt, doch zum Glück gibt es eine Umleitung. Schade, dass man uns nach den Umleitungsschildern hängen lässt doch Anita kennt sich mittlerweile auch ohne Straßenkarte in Vegas ganz gut aus und so erreichen wir die I-15 Richtung Salt Lake City dann doch noch.

Je näher wir Valley of Fire kommen desto fragwürdiger erscheint uns die gestrige Entscheidung. Es wird zunehmend kälter und in Richtung von VoF tun sich gigantische Wolkenfelder auf.

Schlagartig erkennen wir, dass meine Idee mit Death Valley vielleicht doch nicht so abwegig war und so orientieren wir uns neu um.

   

Wir drehen um und fahren über Las Vegas nach Death Valley. Von Las Vegas aus geht es zunächst über Mountain Springs und hier erleben wir schon einige Wetterkapriolen: Das Thermometer geht auf 30Grad Fahrenheit (ca. -2Grad Celsius) und aus dem anfänglichem Regen ist Schnee geworden. Hinter dem Pass normalisiert sich das Wetter zum Glück recht schnell.

In Pahrump füllen wir bei Smith unsere Vorräte auf und erreichen gegen 14Uhr das Eingangsschild zu Death Valley.

Unser erster Stopp ist am Visitor Center, wo wir uns zunächst nach der Temperatur (24Grad) erkundigen. Für Oktober ist das schon eher ungewöhnlich kalt im Death Valley.

Beim Ranger erkundigen wir uns, ob er noch weitere Ideen zum Campen hat als wir aber er bestätigt unsere Vermutung, dass der Campground Wildrose (ca. 1500Höhenmeter) zu kalt sein wird und außerdem eine große Schulklasse dort kampiert. Er unterstellt uns zu recht, dass wir es sicherlich gerne einsamer hätten, wenn wir den Campground dort schon kennen.

So bleibt uns nach längerem Abwägen doch nur der Campground Furnace Creek, hier hinter dem Visitor Center. Wir kennen ihn eigentlich nur vom schnellen “drüber- und wegfahren“, doch jetzt gibt es leider keine Alternative.

Der Furnace-Creek-Campground ist riesig und hat weit über 100 Sites, fast allen dicht an dicht mit dem Nachbarn und völlig offen. Nur wenige kleine Baumansammlungen geben Schatten und etwas Abgeschiedenheit. Und die schon alle belegt.

Wir suchen uns aus den zu Verfügung stehenden Sites die für uns beste aus und bauen langsam unsere Hütte auf. Langsam deshalb, weil die Unterlegplane doch noch feucht vom Zion ist.

   

Mittlerweile ziehen auch hier großflächig Wolkenfelder auf, weshalb wir nochmals zum Visitor Center für das aktuelle Wetter-Update gehen. Doch das gibt Entwarnung. Mit 10-20% Regenwahrscheinlichkeit am Nachmittag besteht eher eine geringe Gefahr, heute noch nass zu werden. Ab morgen wird es zunehmend sonniger und wärmer.

Wir fahren kurz nach Stovepipe Wells (Hin und zurück mal eben gut 40Meilen) und anschließend noch zum General Store in Furnace Creek, um auf „unserer“ Bank einen Kaffee zu trinken.

Nach nunmehr mindestens 15 Jahren hat man dort das Thermometer an eine andere Stelle gehängt, nämlich über „unsere“ Bank. Prima, jetzt lässt es sich zusammen mit uns wesentlich besser fotografieren.

Zurück am Campground gibt es wieder BBQ bevor es dann ins Zelt geht...

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Sonntag, 12.10.2008

Death Valley

   

Kurzbericht zur gestrigen Nacht:

Der Campground ist noch proppenvoll geworden, so dass einige Camper sogar auf den gesperrten „Walk In“-Bereich gegangen sind, also jenen Campsites, bei denen das Auto nicht gleich an das Zelt gefahren werden sondern getrennt geparkt werden.

Es war ziemlich viel los: Auf einer Site schrie ein Baby, auf der anderen wurde gelacht und auf noch einer anderen wurde das Auto ziemlich laut verschlossen.

Aber sonst war alles prima!

Noch vor Sonnenaufgang kriechen wir aus den Säcken und gehen in die Waschräume und mit dem ersten Glühen der Berge fahren wir schon zum Furnace Creek um Material fürs Frühstück zu kaufen:

Kaffee und Bear-Claws.

   
Damit fahren wir zur Kreuzung Beatty / Scottys Castle und machen für die spätere Diaschau mit dem Timer einige Joke- Fotos. 

Und das zieht sich.

Gegen Mittag rollen wir wieder auf unserer Base-Camp zum Grillen ein. 

Nach dem BBQ geht es wieder in Richtung Stovepipe Well zu den Sanddünen. Vor einigen Jahren sind wir bereits auf die höchste Sanddüne geklettert, nun wollen  wir von weiter westlich in die Dünen einsteigen, um sie in der untergehenden Sonne ausführlich zu fotografieren.  

Unterwegs er"liege" ich mal wieder im wahrsten Sinne der Worte der Faszination unendlich langer Straßen.

 

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Vor unserem Dünen-Hike allerdings machen wir noch einmal Station an unserem Kiosk um noch einige Aufnahmen für unsere Diaschau, an der ich zur Zeit zuhause arbeite, zu wiederholen. Die Aufnahmen waren leider unbrauchbar und so müssen wir noch mal ran: Ein Amerikaner hält an unserem „Set“ und beobachtet uns interessiert, wie wir in die Kamera unsere Kommentare sprechen. Nach einiger Zeit spricht er uns an, ob es o.k. ist, wenn er wegen unserer Tonaufnahmen jetzt den Wagen startet. Supernett, und so kommen wir ins Gespräch und er erzählt, dass er früher in Deutschland stationiert war. Er verabschiedet sich nach einiger Zeit mit einem amerikanischen „Auf Wiedersehen“  
   
Wir hetzen etwas zu unseren Sanddünen, weil die Tonaufnahmen und der Small Talk doch etwas länger als geplant gedauert haben. 

Die Entfernungen trügen wieder einmal: Sieht es doch so aus, als seien die Dünen „fast um die Ecke“, so zieht sich der Weg doch auf gut 1km, bis wir in den Düsen sind. 

Das Wetter ist angenehm. Im Hochsommer bei 40 oder 50Grad ist diese Tour vermutlich kaum machbar. Auch der Wind hat nachgelassen und so steht dem Shooting nichts mehr im Wege. 

Wer weiß, vielleicht fotografiere ich ja gerade das Motiv unserer kommenden Weihnachtskarte.  

(P.S. Nein, die Schrift ist NICHT schief, der Hintergrund täuscht uns ! )

   
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Die Sonne geht ebenso ihrem heutigen Dienstende entgegen wie unser Shooting. Wir tanken noch kurz in Stovepipe Wells. Vor längerer Zeit haben wir festgestellt, dass der Sprit in Stovepipe Wells deutlich billiger ist als in Furnace Creek, doch jetzt trauen wir kaum unseren Augen, als wir die Differenz sehen: Fast $1 pro Gallone ist er hier preiswerter, das lohnt sich!

Nach einem kurzen Stopp in Furnace Creek für einen Kaffee geht es zum Campground, der heute deutlich weniger ausgelastet ist als am gestrigen Samstag. Jot unser geplantes Lagerfeuer verzichten wir jedoch vorsichtshalber. Es windet hier dermaßen, dass die Funken des Lagerfeuers vermutlich unser Zelt anflammen würde.

So gehen wir also ohne Lagerfeuerromantik in die Federn.  

   
Montag, 13.10.2008

Death Valley

   

 

Was für eine Nacht: Es hat dermaßen gestürmt, dass wir froh waren, gestern unsere „Takelei“ am Zelt nachgespannt zu haben. Wir sind immer wieder durch plötzliche Windböen aufgeschreckt worden und so haben wir morgens kurz entschlossen unseren geplanten Sonnenaufgang am Zabriskie Point verschoben.

Stattdessen geht es mit den ersten Sonnenstrahlen über die Waschräume direkt zu Furnace Creek, um Frühstück einzukaufen, das wir im Wind auf unserer Site verzehren: Kaffee und eine halbe Bearclaw.

Dann geht es los in Richtung Badwater. Wir schwanken noch zwischen einem erneuten Hike im Golden Canyon in Kombination mit Gower Gulch Loop und einem Hike, zum tatsächlich niedrigsten Punkt der westlichen Hemisphäre. Im Auto entscheiden wir uns dann für die letzte Möglichkeit.

Fast alle Besucher von Death Valley erliegen dem Schwindel, der tiefste Punkt von Death Valley mit -288feet (-88Meter) unter dem Meeresspiegel läge direkt an der Straße, wo sich das Schild „Badwater Basin – 288feet“ befindet.

Anhand einer topografischen Karte habe ich vor fünf Jahren mal zufällig festgestellt, dass der tatsächlich tiefste Punkt knapp sechs Kilometer in der Mitte des Salzsees ist. Mit GPS-Gerät haben wir ihn damals lokalisiert und besucht. Zu unserer Enttäuschung war er damals jedoch in keinster Weise als solcher markiert.

Wir wollen noch einmal dort hin und mit der neuen Kamera nochmals Aufnahmen machen. Wer weiß, vielleicht gibt das ja ein Motiv für unsere nächste Weihnachtskarte ;-)

Wir starten also unseren Hike. Den GPS-Punkt haben wir zwischenzeitlich auf unser neuen Gerät überspielt und so lassen wir uns wieder von der Technik hinführen.

Der Salzsee des Badwater-Basins strahlt eine besondere Faszination auf uns auf, weil er sich uns in all den Jahren bereits in den unterschiedlichste Formen dargeboten hat.

1993 während unseres ersten Besuches war er so weiß, dass er uns geblendet hat. Zwei Jahre später hingegen war er eher grau. Nach den gigantischen Regenfällen 2004, zwei Tage nachdem wir Death Valley verlassen hatten, bildete sich ein riesiger See. Im Frühjahr 2005 standen wir knietief in einem See, der fast das ganze Tal gefüllt hat. Sechs Monate später war er wieder knochentrocken und erstrahle im hellsten Weiß.

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Jetzt ist er aber wieder grau. Verlässt man das „touristische Zentrum“ Badwaters erlebt man den Salzsee nach ca. 500 Metern in seiner natürlichen Art in der momentanen Phase. Denn der See verändert sich von Zeit zu Zei.: Der Boden besteht aus wabenförmigen Salzplatten, deren Ränder sich durch den Trocknungsprozess nach oben wölben und aufreißen. Darunter wird eine schneeweiße kristallisierte Salzschicht sichtbar. Die aufgerissenen Kanten erinnern von Nahem betrachtet an eine Tropfsteinhöhle mit Stalagmiten und Stalagmaten. Die aufgewölbten Ränder haben im Moment eine Höhe von bis zu 10 Zentimeter, an einigen Verwerfungen sogar ca. 20 Zentimeter.
   
Erstaunlich ist, dass wir sogar zwei Ameisen entdecken. Wir fragen uns, wie sie hier her kommen und wovon sie wohl leben. Bei einer weiteren Spezi erledigen sich die Fragen, denn dieses Insekt ist bereits tot.
   
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Der Weg zieht sich und man sieht kaum, dass man weiterkommt, außer vielleicht am GPS-Gerät. Ansonsten werden die Autos und Menschen bei Badwater nur sehr langsam kleiner und der Gebirgszug in westlicher Richtung ebenfalls kaum größer.

Nach knapp zwei Stunden und 5,8km erreichen wir lt. unserer Daten den tiefsten Punkt. Bevor wir mit dem Fotografieren beginnen entdecken wir einen schwarzen Stein, der ja wohl nicht zufällig hier liegt. Sicherlich hat jemand anderes auch diese Punkt als tiefsten Punkt errechnet und ihn somit markiert.

Wir bauen das „Set“ um und gerade beginne ich zu fotografieren da entdeckt Anita etwas Glänzendes unter einer dünnen Salzschicht. Anita befürchtet, dass das vielleicht irgendein Messfühler ist aber mich packt die Neugier und der Forschungsdrang. Mit dem Leatherman entferne ich wie  einst Indiana Jones ganz vorsichtig die oberste Schicht. Zum Vorschein kommt nicht wie bei meinem Kollegen „Indy“ der Gral sondern eine offizielle Plakette, dass genau hier der in der Tat niedrigste Punkt liegt. Ich bin mächtig stolz, dass ich damals die Daten anhand der Karte richtig berechnet hatte und Anita freut sich, dass ihre Kritik in unserem damaligen Reisebericht, einen solchen Punkt nicht offiziell zu markieren, Gehör gefunden hat.

Wir „shooten“ diesen Punkt professionell mit „Neger“ (so werden im Fotojargon Staffagehelfer benannt) und „Aufheller“. Denn wie gesagt, vielleicht wird es ja die nächste Weihnachtskarte...

   
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Nach knapp einer Stunde des Fotografierens geht es zurück zum „Touri-Badwater“, das wir jetzt nach 1,5 Stunden erreichen. Wir machen unser „We were here“-Foto und es geht zurück. Im Visitor-Center plündern wir nochmal die CD-Abteilung und auf dem Campground gibt es wieder BBQ im Hellen. Heute steht auf der Menü-Karte als „Special“: Steak! Und da uns das Gemüse in Furnace Creek überhaupt nicht zugesagt hat, gibt es als Beilage Nachos.

Nach dem BBQ geht es wieder zum Fotografieren. Wir lichten noch einmal die Sanddünen ab, diesmal jedoch aus einer anderen Perspektive und in Stovepipe Wells gibt es ein T-Shirt als Mitbringsel und Kaffee.

Die Fahrt zurück erfolgt unter dem (Fast-)Vollmond, Musik und lauer Temperatur ist das Fahren ein Genuss. Im Base-Camp angekommen mache ich noch ein paar nette Fotos, während Anita schon mal anfängt, aufzuräumen. Denn morgen ist der Outdoor-Bereich unseres Urlaubs endgültig vorüber.

Dienstag, 14.10.2008

Death Valley - Las Vegas

Mit den ersten Sonnenstrahlen erwachen wir und fangen an, sämtliches Equipment zu reinigen und einzupacken. Sogar das Rohrgestänge wird wieder von Steinen und anderen Fremdkörpern befreit.

Nach gut einer Stunde verabschieden wir uns von unserer Site Nr. 3 und halten nochmals kurz bei Furnace Creek für einen Kaffee. Nachdem wir  uns auch hier angemessen verabschieden geht es über 191 und der State Line Road in Richtung Pahrump. Hier versuchen wir -teilweise vergeblich- alle Mitbringsel einzukaufen und traditionsgemäß beim dortigen KFC vorbeizuschauen.  

Danach geht es „Straight Ahead“ Richtung Vegas, wo wir gegen den frühen Nachmittag am Storage ankommen und den Wagen ausladen.

Von hier aus geht es ohne den typischen Weg über den Strip zu unserem Hotel, dem in der Nähe des Strips gelegenen Alexis Ressort. Seit man uns „unser“ Frontier vor der Nase weg gesprengt hat wohnen wir gelegentlich hier. Das Hotel gefällt uns als Ausgleich für drei Wochen Wildnis recht gut und bietet im Gegensatz zu den Strip-Hotels trotz seiner Nähe auch ziemlich viel Ruhe. Außerdem bieten die Crown Loft Suites mit Bar, Whirlpool und zwei Etagen auch etwas „German Gemuetlichkeit“  

   

Nach dem Bezug des Zimmers geht es zunächst in den Waschsalon um all jene Wäsche zu waschen, die gar nicht erst mit Nachhause kommt.

Nach einem kurzen Cruisen über den Strip geht es gleich zum Bass-Pro-Shop. Nachdem uns das alte Wal-Mart-Zelt, das wir mit nach Deutschland genommen hatten, bei unserer letzten Fahrradtour im wahrsten Sinne im Regen stehen gelassen hat, benötigen wir ein neues.

Gerne hätten wir wieder ein einfaches von Wal-Mart gekauft (der Aufbau des Wal-Mart-Zeltes ist genial einfach), doch die sind für eine Fahrradtour alle zu groß und zu schwer.

Nach langem Überlegen entscheiden wir uns für gutes und kompaktes Zelt. 

   

Danach geht es zurück ins Hotel und schon ist der erste Tag Vegas vorbei. Jedoch nicht ohne einer unangenehmen Pflicht nachzugehen: Kofferpacken!

Im Moment ist das ja noch kein Problem aber in Kürze werden einige Airlines Gebühren für das einchecken von Koffern zu erheben. Die US-Airways wird z.B. zukünftig  für den ersten aufgegebenen Koffer $15, für den zweiten $25 und für den dritten sogar $100 pro Flug zu erheben. Dass werden wir uns wohl gründlich überlegen müssen, mit wie vielen Koffern wie reisen werden. Im Moment sind es zwei oder drei Koffer, für uns beide zusammen!

So long!  

 

Mittwoch, 15.10.2008

Las Vegas 

Es liegt sich gut und entspannend in unserem Bett und trotzdem schaffen wir es, früh aufzustehen.

Es geht in das 60 Meilen von Vegas entfernte Valley of Fire, das wir über die I-15, die leider ziemlich verstopft ist, gegen Vormittag erreichen.

Unsere erste Station ist der Campground. Nicht, dass wir unter Entzug leiden und deshalb parallel zum Hotel auch noch deine Campsite haben müssen. Vielmehr probieren wir das neue Zelt aus. Der Aufbau ist einfach und geht schnell vonstatten. Das Probeliegen gelingt auch und der Abbau „in umgekehrter Reihenfolge“, wie es immer in den Anleitungen heißt,  funktioniert ohne Rätselraten.

 

ANKLICKEN zum Vergrößern ! Weiter geht es zu den White Domes of Valley of Fire, denn gerne möchten wir noch einmal als „Abschlusswanderung“ den dortigen kurzen Loop-Hike machen, der uns u.a. an den Resten des Moviesets des 1960 gedrehten Films „The Professionals“ (im Deutschen unter dem Titel „Die gefürchteten Vier“ mit Burt Lancaster, Lee Marvin und Claudia Cardinale) vorbeiführt. Übrigens wird heute auch wieder gedreht. Soweit wir erkennen können handelt es sich um einen Musik-Clip. Allerdings (er)kennen wir beide die Sängerin nicht. Madonna wird es schon nicht gewesen sein, dafür sind zu wenig Bodyguards vor Ort. Übrigens gibt es im Valley of Fire pro Jahr etwa 45 professionelle Shootings, also fast wöchentlich. Von daher wundert es mich nicht, dass wir nichts das erste Mal auf Filmaufnahmen stoßen, wird die Chance, auf Filmaufnahmen zu stoßen ja fast schon größer, als nicht auf welche zu treffen.
   

Zurück zu unserer Loop: Vom Trailhead geht es gleich etwas steil bergab, wo wir schon nach fünf Minuten auf die Überreste des damaligen Sets stoßen. Es handelt sich um eine Mauer.

Nach unserem ersten Besuch dieser Stelle haben wir uns den Film angesehen und tatsächlich dieses Stück Mauer im Film wiederentdeckt.

 

   

Doch der Höhepunkt naht nach weiteren fünfzig Metern, als wir einen kurzen Slotcanyon durchlaufen. Dieses Stückchen Canyon taucht im Film immer wieder auf und hier jagen Pferde durch, er wird gesprengt und böse Buben fallen von seinen Seitenwänden in die Tiefe.

Schon interessant, den Film mit der Realität zu vergleichen.

 

   
ANKLICKEN zum Vergrößern ! Im weiteren Verlauf geht der Weg wieder etwas hoch, führt an einem kleinen „Window“ vorbei und endet schließlich wieder auf dem Parkplatz am Trailhead. Mit 1,2Meilen ist es wirklich ein sehr kurzer aber dennoch empfehlenswerter Hike.
   

Am Movieset steht übrigens ein Hinweisschild mit einem Bild, wie es auf dem jetzigen Parkplatz während der Dreharbeiten ausgesehen hat, als dort eine Hacienda aufgebaut war.

Wir versuchen genau den Aufnahmepunkt dieses Bildes ausfindig zu machen und kraxeln ein wenig nach oben.

 

   

Danach geht es zurück nach Vegas, wo wir zunächst bei Wal-Mart und Big K-Mart die restlichen Mitbringsel versuchen zu ergattern, mit mäßigem Erfolg.

Anschließend landen wir im Parkhaus des Harley Davidson Cafe und machen einen ausgiebigen Walk über den Strip.

Nach knapp zwei Stunden kehren wir zurück um unserer Pflicht als Parker im Harley Davidson Parkhaus nachzukommen. (das Parkhaus darf nur von Kunden des Cafés genutzt werden, kontrolliert wird das aber wohl kaum) So werden wir dort einen Snack zu uns nehmen.

Das HD-Cafe ist übrigens die erste Außengastronomie auf dem Strip gewesen. Mittlerweile haben andere Lokale den Wunsch vieler Gäste erkannt und haben nachgezogen (Starbucks, Paris,...)

 

   
In den Forum-Shops des Caesar`s Palace entdecke ich etwas, was ich noch nie vorher gesehen habe: Eine Rolltreppe, die eine Kurve macht!!!

Nach diesem Erlebnis geht es noch einmal zum „Strip-Cruisen“ bevor es wieder zurück ins Hotel geht. So long!

   
Donnerstag, 16.10.2008

Las Vegas 

   

Der letzte komplette Tag bricht an: Der erste Weg führt uns zum Storage, den wir etwas auf- und einräumen. Wir verschließen ihn sicher und verabschieden uns von ihm bis zum nächsten Jahr. Dass das nicht unser endgültiger Abschied ist, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Es geht weiter zum Strip, wo wir in der Fashion Show Mall parken, einer großen Ladenpassage mit allen Geschäften, die Rang und Namen haben. 
Die erste Hürde ist es, einen Parkplatz zu finden, die zweite, von hier aus auf den Strip zu gelangen. 
Wir gehen ein Stück am Strip, vorbei wo einst „unser“ Frontier und das Stardust waren und wechseln am Riviera auf die anderen Straßenseite. 
Beim „Sexpresso“, wo des angeblich den heißesten Kaffee des Strips gibt, verweilen wir auf eine Tasse „Iced Coffee“. Bezeichnenderweise werden die Bechergrößen in „Cup A“, „Cup B“ oder „Cup DD“ angegeben.  

Zurück an der Fashion Show Mall sitzen wir noch eine lange Zeit beim Starbucks zu einer weiteren Tasse Kaffee bevor wir im Hotel eine Mittagspause einlegen und ein Stündchen schlafen. Denn die heutige Nacht wird aufgrund unseres frühen Rückfluges sehr kurz!!!

Es geht nach der Pause noch einmal über den langsam dunkel werdenden Strip bevor wir fast auf die letzte Sekunde noch einmal am Storage vorbei müssen, weil wir noch etwas vergessen hatten. Die Gate schließt um 7pm, um eine Minute vor 7(!) verlassen wir das Gelände.

Nach einem letzten kurzen McDonald Besuch geht es zurück zum Hotel. Wir verpacken die letzten Teile und bereiten alles Gepäck für die nächtliche Abreise vor.

Freitag, 17.10.2008

Las Vegas - Charlotte - Frankfurt - Köln 

 

Um 2:30 Uhr klingeln die Wecker und um 3:30 Uhr checken wir aus. Wir geben unseren Wagen ab und kurz darauf sitzen wir schon im Flugzeug von Las Vegas über Charlotte nach Frankfurt.

Alles verläuft bestens, außer der Tatsache, dass die Tour schon wieder zu Ende ist.

Wir blicken noch einmal hinaus und während unter uns der Südwesten leise "Servus" sagt sehen wir noch einmal,

wie wir campen,
das Zelt reparieren,
die Nase von der Subway voll haben,
den Storage umräumen,
am Lagerfeuer sitzen,
hiken,
vergeblich auf Jeeps warten,
Wäsche waschen,
Wäsche "einsauen",
oder einfach:

drei Wochen eins sind mit der Natur und die Herrlichkeit des Südwestens genießen.


Und ab morgen werden wir schon die Tage bis zum nächsten Trip zählen.

So long, bis bald !!!!